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"Wir sind frisch": Meinl-Reisinger nannte Babler "retro"

Geschenkt haben einander SPÖ-Chef Andreas Babler und NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger im ORF2-Duell am Montagabend nichts. Beide wollen nach der Nationalratswahl in die Regierung - möglich könnte das in einer Dreierkoalition der beiden mit der ÖVP sein. Einer Meinung waren die Spitzenkandidaten aber kaum - einzig, dass es Reformen brauche, bejahten beide.

Mehrmals bezeichnete Meinl-Reisinger den SPÖ-Chef als "retro". Retro seien etwa die Steuerpläne der Sozialdemokraten - eine Vermögens- und eine Erbschaftssteuer. Die NEOS lehnen neue Steuern schließlich ab. Babler zeigte sich überzeugt, dass Unternehmen dadurch nicht abwandern würden und betonte die "Reformkraft" in der SPÖ.

Es werde unter ihm keine neuen Steuern für alle in Österreich geben, diese sollen nur Superreiche treffen. Meinl-Reisinger hielt dagegen und meinte, dass es ausgabenseitig kein "koste es, was es wolle" mehr geben dürfe. Sie mahnte Reformen bei Förderungen ein.

Auch beim Thema Pensionen stellen SPÖ und NEOS gegenteilige Forderungen. In den letzten 20 Jahren sei das faktische Pensionsantrittsalter bei Männern und Frauen stärker gestiegen als ihre Lebenserwartung, sagte Babler, der sich gegen eine Erhöhung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters ausspricht. In den 1970er-Jahren seien Menschen später als jetzt in Pension gegangen, pochte Meinl-Reisinger, die sich für eine Reform einsetzt.

Auch die Neutralität war Thema. Während Babler diese als modernes "Zukunftsinstrument" betrachtet, glaubt Meinl-Reisinger nicht daran, dass diese Österreich schützen könne. Nur eine starke Partnerschaft in Europa könne das tun, meinte sie.

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ribbon Zusammenfassung
  • SPÖ-Chef Andreas Babler und NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger traten im ORF2-Duell gegeneinander an und streben beide nach der Nationalratswahl eine Regierungsbeteiligung an, möglicherweise in einer Dreierkoalition mit der ÖVP.
  • Meinl-Reisinger kritisierte Babler als 'retro', insbesondere in Bezug auf die Steuerpläne der SPÖ, die eine Vermögens- und Erbschaftssteuer vorsehen. Babler betonte, dass nur Superreiche von neuen Steuern betroffen wären.