APA/APA (Archiv)/HANS PUNZ

Außenministerium entfernt Russen aus Diplomatenliste

Eine Woche nachdem das österreichische Außenministerium einen russischen Diplomaten im Zusammenhang mit Spionage zur "Persona non grata" erklärte, hat das österreichische Außenministerium am Montag einen Russen aus der Liste der in Österreich akkreditierten Diplomaten gestrichen. Im Außenamt selbst wollte man am Dienstag auf APA-Nachfrage explizit keinen Kommentar zu den Gründen abgeben.

Eine Woche nachdem das österreichische Außenministerium einen russischen Diplomaten im Zusammenhang mit Spionage zur "Persona non grata" erklärte, hat das österreichische Außenministerium am Montag einen Russen aus der Liste der in Österreich akkreditierten Diplomaten gestrichen. Im Außenamt selbst wollte man am Dienstag auf APA-Nachfrage explizit keinen Kommentar zu den Gründen abgeben.

Konkret handelt es sich beim von der Liste auf der Homepage des Außenministeriums entfernten Diplomaten um einen Mitarbeiter der russischen Vertretung bei der in Wien ansässigen Atomenergieorganisation IAEO, der in dieser Funktion seit 2015 tätig war. Laut einem Eintrag in der Geschäftskontaktplattform LinkedIn hatte der studierte Atomphysiker zudem bereits von 2007 und 2013 unmittelbar bei der IAEO gearbeitet. Zuvor wohnte er nach APA-Recherchen zumindest seit 2005 im Moskauer Stadtteil Jassenewo, wo sich unter anderem auch das Hauptquartier des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR befindet.

Diese biografischen Details stehen in keinem Widerspruch zu jenen Informationen, die über den mutmaßlichen Spion bisher bekannt wurden. Beim als unerwünscht erklärten russischen Diplomaten, der laut der russischen Nachrichtenagentur TASS Österreich bereits am Donnerstag verlassen hat, handelt es sich nach Angaben der Tageszeitung "Die Presse" um einen Mitarbeiter der Ständigen Vertretungen Russlands bei einer der internationalen Organisationen in Wien. Die "Kronen Zeitung" hatte zuvor zudem berichtet, dass der betreffende russische Staatsbürger "über Jahre hinweg" Wirtschaftsspionage in einem Hightech-Unternehmen betrieben habe. Unterstützung dabei kam von einem österreichischen Staatsangehörigen, der nach einer Selbstanzeige im Juni in Wien vor Gericht stand und im Rahmen einer Diversion eine "hohe fünfstellige Summe" als Geldbuße bezahlte.

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  • Im Außenamt selbst wollte man am Dienstag auf APA-Nachfrage explizit keinen Kommentar zu den Gründen abgeben.