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Angst vor Eskalation: Attacke auf Trump löst Bestürzung aus

Die Attacke auf Ex-US-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung löste international Entsetzen aus. Zahlreiche Regierungsoberhäupter meldeten sich, darunter US-Präsident Joe Biden, aber auch die österreichische Politik.

"Es gibt in Amerika keinen Platz für diese Art von Gewalt", erklärte Biden am Samstag (Ortszeit) in Washington. "Wir müssen als eine Nation zusammenstehen, um dies zu verurteilen."

"Ich bin entsetzt von dem Mordversuch", schrieb auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Er wünschte Trump "eine rasche und volle Genesung. Politische Gewalt hat keinen Platz in unserer Gesellschaft!"

Auch FPÖ-Parteichef Herbert Kickl reagiert in einer Aussendung auf den Angriff: "Ich verurteile diese Wahnsinnstat aufs Schärfste. Ich hoffe, dass alle Umstände dieses Attentats rasch und vollständig aufgeklärt werden. Jeder, dem die Demokratie am Herzen liegt, wird das genauso sehen."

Angst vor Eskalation

US-Vizepräsidentin Kamala Harris warnte nach der Attacke vor einer Eskalation der Gewalt. "Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt", teilte die Demokratin auf X mit.

Etliche hochrangige Vertreter beider Parteien verurteilten den Angriff, darunter Ex-Präsident Barack Obama und die demokratische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, schrieb auf der Plattform X, er bete für Trump. 

Internationale Reaktionen

Auch international gab es heftige Reaktionen. "Ich bin schockiert über die Nachricht vom Angriff auf Präsident Trump", schrieb der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell, in der Nacht auf Sonntag auf X.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf X: "Ich bin zutiefst schockiert über die Schüsse während der Wahlkampfveranstaltung des ehemaligen Präsidenten Trump." Sie wünsche Trump eine schnelle Genesung und spreche der Familie des unschuldigen Opfers ihr Beileid aus. "Politische Gewalt hat keinen Platz in einer Demokratie", unterstrich die deutsche EU-Politikerin.

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni rief zu mehr Dialog auf. Ihre Solidarität und Wünsche für eine schnelle Genesung gingen an Trump - "in der Hoffnung, dass sich in den nächsten Monaten des Wahlkampfes Dialog und Verantwortung gegen Hass und Gewalt durchsetzen könnten", schrieb sie in der Nacht auf Sonntag auf X.

Gebete für Trump

Ungarns Regierungschef Viktor Orbán drückte dem früheren US-Präsidenten seine Solidarität aus. "Meine Gedanken und Gebete sind in diesen dunklen Stunden bei Präsident Donald Trump", schrieb Orban auf X. Die beiden Rechtspopulisten Orban und Trump pflegen ein sehr freundschaftliches Verhältnis.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu zeigte sich erschüttert. "Sara und ich waren schockiert von der offensichtlichen Attacke auf Präsident Trump", postete Netanyahu von sich und seiner Frau auf X. "Wir beten für seine Sicherheit und schnelle Genesung."

Aufgeheizte Stimmung

In den USA ist die politische Stimmung seit Jahren aufgeheizt. Das US-Justizministerium beklagte zu Jahresbeginn einen "zutiefst beunruhigenden Anstieg der Drohungen" gegen Amtsträger und demokratische Institutionen im Land.

Die Präsidentenwahl am 5. November ist die erste seit den dramatischen Verwerfungen rund um die Wahl von 2020, die in einem beispiellosen Gewaltausbruch endeten.

Damals hatte Trump seine Wahlniederlage gegen Biden nicht akzeptiert und seine Unterstützer über Monate mit Wahlbetrugsbehauptungen aufgehetzt. Trump-Unterstützer stürmten schließlich am 6. Jänner 2021 gewaltsam das US-Kapitol, das amerikanische Parlament und Herzstück der US-Demokratie. Bei der beispiellosen Attacke kamen damals mehrere Menschen ums Leben.

Video: Anklage wegen Kapitol-Sturm

ribbon Zusammenfassung
  • US-Präsident Joe Biden verurteilte den gewaltsamen Vorfall bei einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump und sprach ihm seine Unterstützung aus.
  • Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer und FPÖ-Obmann Herbert Kickl äußerten sich entsetzt über den Mordversuch und wünschten Trump eine schnelle Genesung.
  • Internationale Politiker wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verurteilten die Attacke und riefen zu mehr Dialog auf.
  • US-Vizepräsidentin Kamala Harris und andere hochrangige US-Politiker warnten vor einer Eskalation der Gewalt und betonten die Bedeutung der Demokratie.
  • Die politische Stimmung in den USA ist seit Jahren aufgeheizt, und das US-Justizministerium stellte einen Anstieg der Drohungen gegen Amtsträger fest.