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Attacke auf Trump: Kritik an Sicherheitskräften

Nach dem mutmaßlichen Attentat auf den Ex-US-Präsidenten Donald Trump wird unter den Republikanern Kritik an den Sicherheitskräften laut. Zentrale Frage ist, wie der Angreifer offenbar unbemerkt auf das Dach eines Gebäudes gelangen und von dort aus, Schüsse abgeben konnte.

Die Direktorin des Secret Service, Vertreter des Heimatschutzministeriums und des FBIs würden zu einer Anhörung aufgefordert werden, kündigte der Sprecher des Repräsentantenhauses Mike Johnson an. Er ist Mitglied der Republikaner.

Im Zentrum steht die Frage, wie es dem mutmaßlichen Attentäter gelingen konnte, offenbar unbemerkt auf das Dach eines Gebäudes zu gelangen und von dort aus Schüsse abzugeben.

Der Secret Service ist für den lebenslangen Schutz des Ex-Präsidenten Trump verantwortlich. Bei den meisten Wahlkampfauftritten unterstützt die örtliche Polizei den Secret Service bei der Sicherung des Veranstaltungsortes.

Dächer werden routinemäßig überwacht

Zu vielen Kundgebungen, die oft über mehrere Stunden unter freiem Himmel stattfinden, kommen Tausende Menschen. Vor Beginn der Veranstaltungen wird die Lokalität nach Bomben durchsucht, auch andere mögliche Gefahren werden überprüft.

Trump fährt zu den Kundgebungen immer in einer Wagenkolonne. Es war das erste Mal, dass auf einen US-Präsidenten geschossen wurde, seit Ronald Reagan 1981 bei einem Attentat schwer verletzt wurde.

Der ehemalige Secret-Service-Mitarbeiter Paul Eckloff sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass Secret-Service-Agenten routinemäßig alle Dächer mit Sicht auf die Kundgebung überwachen. "Diese Person hat sich entweder versteckt, bis sie zu einer Bedrohung wurde, oder sie war keine Bedrohung, bis sie ihre Waffen zeigte", sagte Eckloff.

Republikaner laufen Sturm

Unter den Republikanern wird die Kritik am Secret Service immer lauter. So forderte der Trump-Anhänger und Tesla-Chef Elon Musk etwa den Rücktritt der Leitung des Secret Service.

"Wie konnte ein Scharfschütze mit einem Gewehr auf das nächstgelegene Dach klettern?", fragte der konservative Aktivist Jack Posobiec auf X.

Zeuge wollte Polizei informieren

Mindestens eine Person, die vom britischen Sender BBC interviewt wurde, sagte, sie habe vergeblich versucht, die Polizei und den Secret Service auf den Heckenschützen aufmerksam zu machen.

Ein Vertreter des FBI sagte gegenüber Reportern, es sei überraschend, dass der Verdächtige mehrere Schüsse habe abgeben können. Nach Medienberichten soll sich der Schütze außerhalb des sogenannten Sicherheitsbereichs befunden haben.

Trump hatte gerade mit seiner Rede begonnen, als die Schüsse fielen. Der 78-Jährige griff sich mit der rechten Hand an sein rechtes Ohr, senkte dann die Hand, um es zu betrachten, und ließ sich hinter dem Podium auf die Knie fallen. Secret-Service-Agenten umringten ihn sofort.

Etwa eine Minute später tauchte er wieder auf, wobei er seine rote "Make America Great Again"-Kappe abnahm und sagte: "Wartet, wartet." Er wandte sich mit Blutspuren im Gesicht an die Menge, hob die Faust und rief: "Kämpfen! Kämpfen! Kämpfen!" Anschließend brachten ihn die Agenten des Secret Service zu einem schwarzen Geländewagen.

Video: Danner und Newald analysieren Trump-Attentat

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem mutmaßlichen Attentat auf den Ex-US-Präsidenten Donald Trump wird unter den Republikanern Kritik an den Sicherheitskräften laut.
  • Zentrale Frage ist, wie der Angreifer offenbar unbemerkt auf das Dach eines Gebäudes gelangen und von dort aus, Schüsse abgeben konnte.
  • Der ehemalige Secret-Service-Mitarbeiter Paul Eckloff sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass Secret-Service-Agenten routinemäßig alle Dächer mit Sicht auf die Kundgebung überwachen.