Armenien meldet 51 Tote bei Kämpfen um Berg-Karabach
Eine Woche nach Ausbruch der schwersten Gefechte seit 1994 waren am Samstag erneut Schüsse und Explosionen in Stepanakert, der Hauptstadt der selbsternannten Republik Berg-Karabach, zu hören, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Berg-Karabachs Präsident Araik Haratjunian sprach von einer "letzten Schlacht", die für die Region begonnen habe.
Haratjunian kündigte sogar an, selbst gegen die aserbaidschanische Armee kämpfen zu wollen. "Die Nation und das Mutterland sind bedroht", sagte er vor Journalisten in Stepanakert. Gekleidet in einen Tarn-Anzug fügte er hinzu: "Die Zeit ist gekommen, dass die gesamte Nation zu einer mächtigen Armee wird. Dies ist unsere letzte Schlacht, die wir mit Sicherheit gewinnen werden."
Auch Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan betonte am Samstag die Bedeutung der aktuellen Kämpfe um Berg-Karabach. "Meine lieben Landsleute, Brüder und Schwestern, wir stehen vor dem vielleicht entscheidendsten Moment in unserer Geschichte", schrieb er am Samstag auf Facebook.
Nachdem in den vergangenen Tagen mehrere ausländische Staaten die Konfliktparteien zur Zurückhaltung aufgerufen hatten, warnte der Iran am Samstag davor, in sein Hoheitsgebiet einzudringen. "Jegliches Eindringen in das Gebiet unseres Landes durch eine der Konfliktparteien ist inakzeptabel", erklärte das iranischen Außenministerium.
Grund für die Warnung seien Mörsergranaten, die seit Montag in iranischen Dörfern entlang der Landesgrenze zu Berg-Karabach eingeschlagen seien, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna.
Zusammenfassung
- Trotz internationaler Appelle zur Beendigung der Gewalt sind die erbitterten Kämpfe um die Kaukasusregion Berg-Karabach am Samstag fortgesetzt worden.
- Armenien meldete am siebenten Tag des Konflikts den Tod von 51 weiteren pro-armenischen Kämpfern.
- Dies ist unsere letzte Schlacht, die wir mit Sicherheit gewinnen werden."
- Auch Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan betonte am Samstag die Bedeutung der aktuellen Kämpfe um Berg-Karabach.