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Aktivistinnen erinnern in Wien an Vergewaltigungen der Hamas

Aktivistinnen und Aktivisten haben bei einer Demonstration am Dienstag in Wien die "sofortige bedingungslose Freilassung aller Geiseln" der Hamas gefordert. Sie erinnerten dabei auch an die von den Terroristen brutal vergewaltigten israelischen Frauen. Am Stephansplatz versammelten sich rund 70 Personen, unter anderem aus der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG).

14 Aktivistinnen trugen graue Jogginghosen mit blutroter Farbe im Schritt und einen Klebestreifen über dem Mund. Die Hände waren mit einem Seil aneinander gebunden - in Erinnerung an die vergewaltigten Frauen und Geiseln wie Naama Levy. Die 19-jährige Namaa war in einem viral gegangenen Video zu sehen, in dem ein Terrorist sie an den Haaren aus dem Kofferraum eines Autos auf den Rücksitz zerrt. Ihre Hände waren hinter dem Rücken gefesselt, sie blutete aus dem Auge. Am Sitz ihrer grauen Jogginghose befand sich ein großer Blutfleck. Naama und viele weitere Geiseln werden seit 128 Tagen von der Hamas festgehalten.

Einige Demonstranten präsentierten Plakate der entführten Frauen. Weitere Personen verteilten Flyer mit der Aufschrift "Rape is not resistance" ("Vergewaltigung ist kein Widerstand") an Passanten am Graben.

Die Aktivistin Miriam sagte gegenüber der APA: "Das Ziel der Demonstration ist es, Aufmerksamkeit für das Problem, das am 7. Oktober passiert ist, zu erregen. Menschen sind an diesem Tag vergewaltigt worden. Und wir finden, das geht unter in der Berichterstattung." Darüber hinaus fordern die Aktivistinnen und Aktivisten einen Waffenstillstand im Gazastreifen. Dabei müsse die Hamas die Waffen zuerst niederlegen, so Miriam.

Bei dem beispiellosen Überfall der von der EU und der USA als Terrororganisation eingestuften Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober waren israelischen Angaben zufolge rund 1.160 Menschen getötet und 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Es dürften noch immer 130 Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. Israel hat als Reaktion auf den Angriff der Hamas deren Vernichtung angekündigt und das Palästinensergebiet mit Bodentruppen angegriffen. Jüngst war von einer geplanten Bodenoffensive im Gebiet von Rafah im Süden des Gazastreifens die Rede, wo sich mittlerweile mehr als 1,5 Millionen palästinensische Binnenflüchtlinge befinden. Diese Pläne Israels werden von der internationalen Gemeinschaft, auch von Österreich, heftig kritisiert.

ribbon Zusammenfassung
  • In Wien forderten Demonstranten am Stephansplatz die bedingungslose Freilassung aller Hamas-Geiseln und erinnerten an die brutal vergewaltigten israelischen Frauen.
  • Bei einer symbolischen Aktion trugen 14 Aktivistinnen graue Jogginghosen mit roten Flecken und waren gefesselt, um auf das Schicksal von Geiseln wie der 19-jährigen Naama Levy aufmerksam zu machen.
  • Nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober mit 1.160 Toten und 250 verschleppten Geiseln, fordern die Demonstranten einen Waffenstillstand, während Israel eine Bodenoffensive plant, die international kritisiert wird.