Ärzte ohne Grenzen stellen Arbeit in Spital im Sudan ein
Das Bashair-Krankenhaus ist eine der letzten funktionierenden Kliniken im Süden von Khartum, wo es kostenlose medizinische Versorgung gibt. Zwischen Mai 2023 und Dezember 2024 wurden 25.585 Patienten in der Notaufnahme behandelt, 9.000 davon mit Gewaltverletzungen wie Schusswunden, wie MSF mitteilte. Seit Ende September sei die Zahl von Verletzten im Zuge der Eskalation der Kämpfe stark gestiegen. Gleichzeitig gab es demnach wegen Schließungen anderer Gesundheitseinrichtungen einen erhöhten Andrang.
"Das Leid, das wir in Khartum erleben, ist enorm. Jeden Tag kommt es zu extremer Gewalt, der medizinische Bedarf ist überwältigend. Die Verletzungen sind oft entsetzlich. Vorfälle, in denen zahlreiche Verletzte auf einmal eingeliefert werden, sind schon fast Routine", erklärte die MSF-Nothilfekoordinatorin im Sudan, Claire San Filippo. Ohne die nötige Sicherheit aber sei es nicht möglich, die Arbeit fortzusetzen.
Unter anderem drangen laut MSF mehrfach Bewaffnete in das Gebäude ein und forderten unter Androhung von Gewalt bevorzugte Behandlung. Die Klinik liegt in einem Gebiet, das von den der sudanesischen Miliz Rapid Support Forces (RSF) kontrolliert wird. Im Sudan tobt seit April 2023 ein Machtkampf zwischen De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und seinem früheren Vize, RSF-Führer Mohamed Hamdan Dagalo. Der Konflikt löste die nach UNO-Angaben größte Flüchtlingskrise der Welt aus - mehr als zwölf Millionen Menschen flohen vor den Kämpfen innerhalb des Sudan und in die Nachbarstaaten.
Zusammenfassung
- Das Bashair-Krankenhaus behandelte von Mai 2023 bis Dezember 2024 insgesamt 25.585 Patienten, darunter 9.000 mit Gewaltverletzungen. Die Eskalation der Kämpfe führte zu einem starken Anstieg der Verletztenzahlen.
- Der Konflikt im Sudan hat die größte Flüchtlingskrise der Welt ausgelöst, mit mehr als zwölf Millionen Menschen, die innerhalb des Landes und in die Nachbarstaaten geflohen sind.