Abtreibungen in Mexiko künftig keine Straftat mehr
Mexiko hat Abtreibungen landesweit entkriminalisiert. Das Parlament wurde angewiesen, die seit 1931 geltenden Strafen aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. Die Kriminalisierung würde die Menschenrechte von Frauen verletzen.
Bisher stand bei Abtreibung eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren an. Auch die beteiligten Ärzt:innen wurden bestraft.
Im Jahr 2021 hatte der Oberste Gerichtshofe ein absolutes Abtreibungsverbot bereits für verfassungswidrig erklärt. Dennoch sind Schwangerschaftsabbrüche in 20 von 32 Bundesstaaten strafbar. Nur in besonderen Fällen, wie etwa bei Vergewaltigungen oder bei Gefahr für das Leben der Mutter, sind Abtreibungen dort erlaubt.
Die Organisation "Gire" hat die Klage für eine landesweite Entkriminalisierung beim Obersten Gerichtshof eingereicht. Nach dem Urteil müssen nun auch öffentliche Krankenhäuser im ganzen Land das Recht auf kostenlose Abtreibung gewähren.
Zusammenfassung
- Mexikos Oberster Gerichtshof entschied, dass Freiheitsstrafen für Schwangerschaftsabbrüche verfassungswidrig sind.
- Die Kriminalisierung von Abtreibungen würde die Menschenrechte von Frauen verletzen.
- Das Parlament wurde angewiesen, die seit 1931 geltenden Strafen aus dem Strafgesetzbuch zu streichen.
- Bereits 2021 hatte der Oberste Gerichtshof ein absolutes Abtreibungsverbot für verfassungswidrig erklärt.
- Im katholisch geprägten Mexiko sind Schwangerschaftsabbrüche in 20 der 32 Bundesstaaten strafbar.