62 Kandidaten bei Online-Vorwahl der NEOS für EU-Wahl
Die besten Chancen auf die Spitzenkandidatur werden Brandstätter zugerechnet, der bereits Anfang Dezember seine Bewerbung für den ersten Listenplatz bekannt gab. Er ist auch das einzige bekannte Gesicht unter den 15 ausschließlich männlichen Bewerbern für die pinke Spitzenkandidatur.
Um einen Platz auf der Liste der NEOS konnte sich jede Bürgerin und jeder Bürger bewerben. Die Liste der 62 von den Parteigremien zugelassenen Bewerbern wurde am Donnerstag veröffentlicht. NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos freute sich in einer Aussendung über die "überwältigende Anzahl an Bewerberinnen und Bewerber" - doppelt so viele als bei der Vorwahl vor der letzten EU-Wahl. Realistische Chancen auf einen Einzug ins EU-Parlament haben allerdings nur die ersten Listenplätze. Offizielles Wahlziel der Pinken sind zwei Mandate im EU-Parlament, bisher besetzen die NEOS mit Claudia Gamon nur einen Sitz. Bei der letzten EU-Wahl erreichten die NEOS 8,44 Prozent. Öffentliche Auftritte der Bewerber gibt es am 13. Jänner in Wien und am 18. Jänner in Salzburg.
Von den anderen Parteien haben sich bisher nur SPÖ und FPÖ auf ihre Spitzenkandidaten für die EU-Wahl festgelegt. Beide setzen erneut auf ihre Kandidaten aus dem Jahr 2019: Für die Sozialdemokraten wird Andreas Schieder neuerlich auf Platz 1 kandidieren, für die Freiheitlichen Harald Vilimsky. Die Regierungsparteien sind dagegen noch auf der Suche.
Bei der ÖVP ist bisher nur fix, wer nicht kandidiert: Der langjährige EU-Abgeordnete und derzeitige Vizepräsident des EU-Parlaments Othmar Karas hat bereits im Oktober erklärt, dass er nicht wieder antritt. Auch die Listenzweite bei der letzten EU-Wahl, Europaministerin Karoline Edtstadler, hat immer wieder betont, nicht als Kandidatin bereitzustehen - ihr werden Ambitionen auf den Posten der EU-Kommissarin nachgesagt. Als möglicher Kandidat wurde zuletzt der außenpolitische Sprecher der ÖVP Reinhold Lopatka gehandelt.
Auch die Grünen suchen noch nach einer Person für die Spitzenkandidatur. Die Liste sowie die Spitzenkandidatur werde im Rahmen des Bundeskongresses am 24. Februar in Graz gewählt, heißt es aus der Partei. Abgesagt für die Wahl im Juni haben bereits zwei politische Schwergewichte der Partei: Umweltministerin Leonore Gewessler und Justizministerin Alma Zadić. Als mögliche Kandidatin wird Klima-Aktivistin Lena Schilling gehandelt.
Zusammenfassung
- 15 Personen bewerben sich für die Spitzenkandidatur - darunter wie angekündigt der Nationalratsabgeordnete Helmut Brandstätter.
- Für die Reihung der Kandidaten findet von 15. bis 24. Jänner eine öffentliche Online-Vorwahl statt.
- Die Liste der 62 von den Parteigremien zugelassenen Bewerbern wurde am Donnerstag veröffentlicht.
- Bei der letzten EU-Wahl erreichten die NEOS 8,44 Prozent.