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15 Jahre Haft für belarussische Oppositionsführerin

Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja ist wegen ihrer Rolle bei regierungskritischen Protesten in ihrer Heimat zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Belta meldete, wurde die nach Litauen geflohene Tichanowskaja am Montag in Abwesenheit wegen Hochverrats und "Verschwörung zur Machtergreifung" schuldig gesprochen.

Sprang bei Wahl für Ehemann ein

Tichanowskaja war im Sommer 2020 bei der Präsidentschaftswahl in der ehemaligen Sowjetrepublik gegen den langjährigen Machthaber Alexander Lukaschenko angetreten. Sie sprang dabei für ihren Mann ein, den Blogger Sergej Tichanowski. Dieser war nach Bekanntgabe seiner Kandidatur vom Regime festgenommen worden; Ende 2021 wurde er wegen der "Vorbereitung und Organisation von Massenaufständen" zu 18 Jahren Straflager verurteilt.

Tichanowskaja floh nach Wahl ins Ausland

Nach Lukaschenkos vom Westen nicht anerkannter angeblicher Wiederwahl prangerte Tichanowskaja Wahlfälschung an und reklamierte den Sieg für sich. Proteste nach der Wahl ließ der autoritär regierende Staatschef gewaltsam niederschlagen. Tausende Menschen wurden festgenommen oder flohen ins Ausland, darunter auch Tichanowskaja.

Friedensnobelpreisträger zu zehn Jahren Haft verurteilt

Erst vergangene Woche war der belarussische Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Gericht in der Hauptstadt Minsk befand den 60-jährigen Menschenrechtsaktivisten laut der Agentur Belta schuldig, Proteste gegen die Regierung Lukaschenkos finanziert und Geld geschmuggelt zu haben. Bjaljazki bestreitet die Verwürfe. Er sitzt seit 2021 in Haft und wurde im vergangenen Jahr mit dem Nobelpreis geehrt. Die nun ebenfalls verurteilte Tichanowskaja nannte das Urteil gegen Bjaljazki "entsetzlich".

ribbon Zusammenfassung
  • Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja ist wegen ihrer Rolle bei regierungskritischen Protesten in ihrer Heimat zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
  • Nach Lukaschenkos vom Westen nicht anerkannter angeblicher Wiederwahl prangerte Tichanowskaja Wahlfälschung an und reklamierte den Sieg für sich.
  • Tausende Menschen wurden festgenommen oder flohen ins Ausland, darunter auch Tichanowskaja.