APA/APA/AFP (Arvhivbild vom 16.02.2025)/RABIH DAHER

Bericht: Israelische Truppen erschossen Frau im Libanon

16. Feb. 2025 · Lesedauer 2 min

Israelische Truppen haben im Südlibanon nach einem Bericht der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA trotz der Waffenruhe das Feuer auf Menschen eröffnet, die in den grenznahen Ort Hula zurückkehren wollten. Dabei sei eine Frau getötet worden und es habe mehrere Verletzte gegeben. Zudem hätten die Israelis drei Personen festgenommen. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, sie prüfe den Bericht.

Das israelische Militär warnt Bewohner südlibanesischer Ortschaften immer wieder, nicht ohne Genehmigung in ihre Heimat zurückzukehren und sich auf keinen Fall israelischen Stellungen zu nähern.

Die Vereinbarungen zur Waffenruhe von Ende November sowie eine Verlängerung sehen vor, dass sich Israel bis Dienstag aus dem Nachbarland zurückziehen muss. Unbestätigten Medienberichten strebt Israel jedoch eine erneute Verlängerung um mindestens zehn Tage bis zum 28. Februar an.

Israel kritisiert, die libanesische Armee und die Hisbollah hätten ihre Verpflichtungen aus den Vereinbarungen nicht vollständig erfüllt. Nach Darstellung Israels rückt die libanesische Armee, die die Einhaltung der Waffenruhe sicherstellen und eine Rückkehr der Hisbollah in das Gebiet verhindern soll, nicht schnell genug nach. Die Hisbollah habe sich auch nicht wie vereinbart nördlich des Litani-Flusses zurückgezogen.

Die Hisbollah-Miliz hatte Israel fast 14 Monate heftig beschossen, um nach eigener Darstellung die Hamas im Gazastreifen zu unterstützen. Israel reagierte mit verheerenden Bombardierungen und tötete führende Hisbollah-Mitglieder.

20 ultraorthodoxe Israelis in Libanon vorgedrungen

Eine Gruppe von rund 20 ultraorthodoxen Israelis ist nach Medienberichten ohne Genehmigung auf libanesisches Gebiet vorgedrungen. Die israelische Polizei teilte mit, 20 israelische Zivilisten seien nach einer Beschwerde der Armee festgenommen worden. Sie wurden demnach in eine Polizeistation in der israelischen Grenzstadt Kiryat Shmona gebracht.

Israelische Medien berichteten, dass die Gruppe offenbar das Grab eines jüdischen Gelehrten aus dem 4. Jahrhundert besuchen wollten. Dieses befinde sich in den Hügeln nahe der israelischen Grenze bei Manara. Die Polizei bekräftigte, Zivilisten sei es streng verboten, in das Grenzgebiet zum Libanon zu kommen oder sogar die Grenze zu überqueren. Bei Zuwiderhandlung drohe eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren.

Im November war ein in Israel bekannter Historiker bei einer Feldstudie im Südlibanon während eines Feuergefechts getötet worden. Der Zivilist hielt sich ohne Genehmigung in der Kampfzone auf. Inzwischen herrscht eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz, es kommt jedoch weiterhin vereinzelt zu Gewalt.

Zusammenfassung
  • Israelische Truppen haben im Südlibanon trotz Waffenruhe auf Rückkehrer im Ort Hula geschossen, wobei eine Frau getötet und mehrere verletzt wurden. Drei Personen wurden festgenommen.
  • Die israelische Armee prüft den Vorfall, während die Waffenruhe vorsieht, dass sich Israel bis Dienstag aus dem Libanon zurückziehen muss. Israel erwägt eine Verlängerung bis Ende Februar.
  • 20 ultraorthodoxe Israelis wurden festgenommen, nachdem sie ohne Genehmigung in den Libanon vorgedrungen waren. Ihnen drohen Haftstrafen bis zu vier Jahren.