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1,4 Millionen Mädchen in Afghanistan bleibt Schule verboten

Seit der erneuten Machtübernahme der Taliban vor drei Jahren sind einem UNESCO-Bericht zufolge mindestens 1,4 Millionen Mädchen in Afghanistan von einem Schulverbot betroffen. Dies seien rund 300.000 mehr Mädchen als bei der Zählung im April 2023, teilte die UNO-Organisation mit. "Afghanistan ist heute das einzige Land der Welt, das Frauen und Mädchen über 12 Jahren den Zugang zur Bildung verwehrt", sagt UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay.

"Die internationale Gemeinschaft muss sich weiterhin mit aller Kraft für die bedingungslose Wiedereröffnung von Schulen und Universitäten für afghanische Mädchen und Frauen einsetzen", ergänzte sie.

In der Vergangenheit hatten die Taliban angekündigt, Bildung für ältere Mädchen lediglich aussetzen zu wollen, bis nicht näher genannte Bedingungen dafür geschaffen seien. Die öffentlichen Aussagen vereinzelter hochrangiger Taliban für die Bildung von Frauen machten vor einiger Zeit Hoffnung. Doch bisher wurde nichts in diese Richtung unternommen. "In nur drei Jahren haben die De-facto-Behörden zwei Jahrzehnte stetiger Fortschritte im Bildungsbereich in Afghanistan fast zunichte gemacht und die Zukunft einer ganzen Generation ist nun gefährdet", hieß es in dem Bericht.

Ein weiteres Problem sei das von den Taliban auferlegte Unterrichtsverbot für Lehrerinnen an Bubenschulen. Dieses verschärfe den ohnehin bestehenden Lehrermangel. Seit 2021 sei außerdem die Anzahl der an Universitäten eingeschriebenen Studenten um 53 Prozent zurückgegangen, schreibt UNESCO. Der Mangel an Hochschulabsolventen werde die Entwicklungsprobleme in dem Land mit rund 40 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern weiter verschärfen.

ribbon Zusammenfassung
  • Seit der erneuten Machtübernahme der Taliban vor drei Jahren sind mindestens 1,4 Millionen Mädchen in Afghanistan von einem Schulverbot betroffen. Dies sind rund 300.000 mehr Mädchen als bei der Zählung im April 2023.
  • Seit 2021 ist die Anzahl der an Universitäten eingeschriebenen Studenten um 53 Prozent zurückgegangen. Der Mangel an Hochschulabsolventen wird die Entwicklungsprobleme in dem Land mit rund 40 Millionen Einwohnern weiter verschärfen.