Wort-Schätze in Buchform: Peter Ahorners "Vergessene Wörter"
Tatsächlich tritt die ureigene österreichische Sprache - die freilich häufig mit Lehnwörtern aus osteuropäischen Nachbarländern oder auch aus dem Französischen angereichert ist - Schritt für Schritt in den Hintergrund. Grund genug für Ahorner, der zunächst als freier Werbetexter und Autor satirischer Kolumnen arbeitete, sich dann aber auch der Musik (etwa Auftritte mit dem Wiener Duo "Die Strottern") und dem Kabarett zuwandte, zahlreiche in Vergessenheit geratene Begriffe auszugraben und wie in einem Wörterbuch nach alphabetischer Ordnung zu erklären. Dabei erschließen sich manche Wörter ganz von allein, etwa die "Gnackwatschn" - die elegant mit "Faustschlag ins Genick" übersetzt wird. Was aber etwa ein "Ramanaster" ist, kann man nur wissen oder eben nicht wissen.
Ein verheirateter Mann, der öfters eine Reitschul aufsucht, könnte sich den Henkl seiner Gespons zuziehen, der sich möglicherweise gar in einem Tritt in die Kujoni - gleichzusetzen mit den Gogerln - manifestiert. Schlimmstenfalls droht dem untreuen Gemahl aber auch der Gogosch als Konsequenz des von ihm verursachten Gschturi.
Die Bandbreite der hier erklärten Ausdrücke reicht von vielen romantischen und Liebschaften beschreibenden Begriffen, etwa der Amurschaft, über sehr viel Derbes und Fäkalsprachliches, aber auch das Kulinarische kommt nicht zu kurz. Neugierig geworden? Dann bitte Gerschtl in die Hand nehmen und damit das im ueberreuter-Verlag erschienene Buch erstehen!
(S E R V I C E - Peter Ahorner: "Vergessene Wörter - Österreich", ueberreuter, 123 Seiten, 16,00 Euro)
Zusammenfassung
- Wenn ein Zwirnblader sehr viele Kracherl zu sich nimmt, wird auch er sich ganz pomali einen Backhendlfriedof anzüchten. Wenn er aber kein Bamschabl ist, kann er dieser Entwicklung eventuell durch hartes Barabern entgegenwirken, zum Beispiel durch das Ausschaufeln einer Kinetn. Schüttet man sich aber zu viele Baucherln hinein, droht ein Hieb mit anschließendem Hirnpalawatsch. Was diese Ausführungen zu bedeuten haben, wird im Buch "Vergessene Wörter" von Peter Ahorner erklärt.