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Was stimmt wirklich

Zahlreiche Legenden: Warum am 14. Februar Valentinstag ist

14. Feb. 2025 · Lesedauer 4 min

Blumen, Schokolade und Grußkarten - am Valentinstag machen wir unseren Liebsten gerne Geschenke. Warum wir gerade am 14. Februar die Liebe feiern, ist ein jedoch vielfach ein Rätsel. Um den Ursprung des Valentinstags ranken sich viele Legenden, manches lässt sich jedoch auch historisch belegen.

Namentlich leitet sich der Tag der Liebe vom Heiligen Valentin ab. Unklar ist jedoch, an welchen Valentin der Gedenktag eigentlich angelehnt ist. Immerhin verlieh die katholische Kirche bisher mehr als 30 Valentins den Heiligenstatus.

Als wahrscheinlichste Namensgeber für den Tag der Liebe gelten jedoch zwei Kandidaten, die auch im Römischen Märtyrerverzeichnis aufgelistet sind.

Ein Tag, zwei Heilige Valentins?

Welchem Valentin der 14. Februar gewidmet ist, lässt sich nicht festmachen. Zum einen könnte es sich bei dem Heiligen Valentin um einen ehemaligen Priester gehandelt haben, der im dritten Jahrhundert trotz eines Verbots des Kaisers Claudius II. junge Paare nach christlicher Tradition verheiratet haben soll. Für sein Vergehen soll Valentinus am 14. Februar 269 auf Befehl des Herrschers geköpft worden sein.

Es könnte sich jedoch auch um den Bischof Valentin von Terni gehandelt haben, der den Sohn des Redner Craton geheilt haben soll. Valentins Werk soll die gesamte Familie zum Christentum bekehrt haben, weshalb er am 14. Februar 269 hingerichtet worden sein soll. 


Vielfach wird sogar vermutet, dass es sich bei den beiden Valentins sogar um ein und dieselbe Person handeln könnte. Selbst die katholische Kirche scheint sich über den Ursprung des Valentinstags nicht klar zu sein. Aufgrund der historischen Unsicherheiten wurde der heilige Valentin 1969 aus dem allgemeinen Römischen Kalender gestrichen. Der 14. Februar ist somit heutzutage kein kirchlicher Gedenktag mehr.

Die Legenden um die Blumen

Heutzutage gehören Blumengeschenke zum Valentinstag traditionellerweise dazu. Aber auch hier ist nicht klar, woher dieser Brauch stammt. Eine Legende besagt, dass diese Tradition ebenfalls auf den heiligen Valentin zurückgehen soll. Der Priester soll den Frischvermählten Blumen aus seinem eigenen Garten geschenkt haben. 

Einer anderen Legende nach, werden am Valentinstag Blumen verschenkt, da sich die katholische Kirche einen heidnischen Brauch aneignete. In der Antike wurde am 14. Februar der römischen Göttin Juno gedacht, der auch Blumen geopfert wurden. Zudem wurden an diesem Tag Frauen Blumen geschenkt. Die Kirche erklärte den 14. Februar schließlich jedoch zu einem kirchlichen Gedenktag.

Ähnlich wie Weihnachten sollte der Valentinstag antike Feste "christianisieren" und ersetzen. Die Blumengeschenke könnten sich der Legende nach bis heute gehalten haben. 

Valentinspaare im Mittelalter

Auch wenn sich um den Valentinstag zahlreiche Legenden ranken, gibt es doch auch historische Belege. So steht fest, dass der Valentinstag erst seit dem spät 14. Jahrhundert als Fest der Jugend und der Liebe gefeiert wurde. In den höfischen Kreisen Englands und Frankreichs tauschten Liebespaare damals schon Gedichte und kleine Geschenke aus.


Der sogenannte "Love Day" soll in England so beliebt geworden sein, dass der damalige Herrscher Heinrich VIII. den 14. Februar zu einem nationalen Feiertag erklärt haben soll. Auch William Shakespeare erwähnte den Valentinstag namentlich in seiner Tragödie "Hamlet".

Kommerzialisierung des Valentinstags

Im 17. Jahrhundert entwickelte sich der Brauch, selbst gebastelte Valentinskarten am 14. Februar zu verschenken. Laut der "Encyclopædia Britannica" wurden schließlich ab dem späten 17. Jahrhundert auch die ersten kommerziellen Karten hergestellt. Später breiteten sich die Valentinsbräuche durch englische Auswanderer zunehmend in den Vereinigten Staaten aus, womit die Kommerzialisierung des Tages einsetzte.

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In den restlichen Teilen Europas spielte der Valentinstag lange Zeit keine große Rolle. Nach Österreich kam der Brauch erst Anfang der 1950er-Jahre.

Wie so oft im Zusammenhang mit dem Valentinstag gibt es auch hierzu eine Legende: Ein britischer Besatzungsoffizier wollte in Graz Blumen für seine Liebste gekauft habe. Nach englischer Tradition bat er die Floristin darum, den Strauß mit einem roten Herz zu verzieren. Die Verkäuferin hatte jedoch kein rotes Herz bei der Hand, griff daher zu ihrem Lippenstift und malte eines auf ein Stück Papier. Damit schmückte sie schließlich den ersten Valentinsstrauß Österreichs.

Legenden über Legenden - wo der Valentinstag tatsächlich seinen Ursprung hat, kann man heutzutage nicht mehr festmachen. Schlussendlich lässt sich über die historischen Unklarheiten aber wohl hinwegsehen, solange am 14. Februar weiterhin die Liebe gefeiert wird.

Zusammenfassung
  • Am 14. Februar feiert die Welt den Tag der Liebe. Die Geschichte des Valentinstags geht Legenden zufolge bis in die Antike zurück.
  • Als Tag der Liebe wurde der 14. Februar erst im Laufe des Mittelalters bekannt.
  • Die Kommerzialisierung des Valentinstags begann um das Jahr 1800, als die Bräuche auch in den USA populär wurde,.
  • Nach Österreich soll der Valentinstag erst in den 1950er-Jahren gekommen sein.