Trotz Sanktionen: Wie russisches Holz nach Österreich gelangte
Viele Jahre lang war Russland einer der wichtigsten Holzlieferanten der EU. Nach dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 sollten EU-Sanktionen dafür sorgen, dass kein russisches Holz mehr in die EU importiert werden kann - denn diese Importe verhelfen zumindest indirekt der russischen Kriegsmaschinerie.
Herkunft verschleiert
Recherchen des "Standard", des "Profil", des Investigativ-Podcasts "Die Dunkelkammer" und des ORF zeigen aber nun ein ganz anderes Bild: Trotz Sanktionen sollen Konstrukte im globalen Holzhandel aufgebaut worden sein, um russisches Holz über Umwege in die EU zu bringen.
Eine solche Umgehung sei möglich, indem zum Beispiel russisches Holz in andere Staaten wie die Türkei oder China exportiert wird. Dort werde es verarbeitet, die Herkunft verschleiert und dann schließlich in die EU importiert. Angebote, die dem Standard vorliegen, sollen genau das zeigen.
Gestiegene Importzahlen auffällig
In Österreich soll das zuständige Bundesamt für Wald einen verstärkten Fokus auf mögliche Umgehung der EU-Sanktionen gelegt haben, wie erklärt wird. Auffällig seien hier die gestiegenen Importzahlen aus der Türkei.
Drei Fälle mit Verdacht soll das Bundesamt für Wald bisher zur Anzeige gebracht haben, jedoch wurden diese Verfahren mittlerweile eingestellt. Laut "Standard" soll es in zwei dieser Fälle sogar Beweise dafür geben, dass das Holz aus Russland kommt, den Verantwortlichen hätte man aber "kein fahrlässiges Handeln" nachweisen können.
Zusammenfassung
- Nach dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 sollten EU-Sanktionen dafür sorgen, dass kein russisches Holz mehr in die EU importiert werden kann.
- Recherchen des "Standard", des "Profil", des Investigativ-Podcasts "Die Dunkelkammer" und des ORF zeigen aber nun ein ganz anderes Bild.
- Trotz Sanktionen sollen Konstrukte im globalen Holzhandel aufgebaut worden sein, um russisches Holz über Umwege in die EU zu bringen.