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US-Regisseur Scheib: Weg von Meat Loaf zu Wagner nicht weit

Der Weg von Meat Loaf zu Richard Wagner ist aus Sicht von US-Regisseur Jay Scheib gar nicht so weit. Scheib, der einst das Meat-Loaf-Musical "Bat Out of Hell" inszeniert hat, bringt in diesem Jahr bei den Bayreuther Festspielen den "Parsifal" auf die Bühne.

"Der Komponist Jim Steinman, der das Album geschrieben hat, war ein riesiger Wagner-Fan. Ein echter Wagnerianer", sagte Scheib dem "Nordbayerischen Kurier" (Freitagsausgabe) über das berühmte Meat-Loaf-Album. "Er kam mehrmals nach Bayreuth. Jim hat immer gesagt, er wollte mit Rock'n'Roll das machen, was Wagner mit der Oper gemacht hat. Insofern war der Schritt gar nicht so weit."

Mit Scheibs Inszenierung betreten die Bayreuther Festspiele in diesem Jahr Neuland. Denn handelt es sich erstmals in der Festspiel-Geschichte um eine Produktion mit Augmented Reality. Dabei kommen zu einem echten Bühnenbild virtuelle Elemente dazu, die nur mit einer entsprechenden Brille zu erkennen sind.

"Es gibt auf der Bühne eine große räumliche Veränderung und mit der Brille wird es in jedem Akt eine andere Art der Animation geben, etwa einen Baum, der sich über unserem Kopf dreht, oder einen riesigen Stein", sagte Scheib der Zeitung. "Ich habe mich viel mit mittelalterlicher Malerei beschäftigt. Dabei geht es um Visionen. Hierbei hilft die AR. Man sieht Visionen aus der Perspektive Parsifals oder Kundrys oder Gurnemanz' Träume."

Allerdings werden nur wenige Zuschauer in den vollständigen Genuss des neuen "Parsifal" kommen. Aus finanziellen Gründen wurden lediglich 330 Augmented-Reality-Brillen angeschafft.

"Auch ohne Brille hat der Zuschauer eine volle Inszenierung gesehen", versprach Scheib in dem Zeitungsinterview. "Es gibt zwei unterschiedliche Inszenierungen, beide sind komplett."

ribbon Zusammenfassung
  • Scheib, der einst das Meat-Loaf-Musical "Bat Out of Hell" inszeniert hat, bringt in diesem Jahr bei den Bayreuther Festspielen den "Parsifal" auf die Bühne.
  • Jim hat immer gesagt, er wollte mit Rock'n'Roll das machen, was Wagner mit der Oper gemacht hat.
  • "Auch ohne Brille hat der Zuschauer eine volle Inszenierung gesehen", versprach Scheib in dem Zeitungsinterview.