Wien: Wandgemälde von Sexualstraftäter wird entfernt
In Wien wird ein zuletzt heftig umstrittenes Wandgemälde im Bezirk Mariahilf entfernt. Im Wiener Gemeinderat ist dazu heute ein kurzfristig eingebrachter Antrag aller Parteien angenommen worden. In diesem wird ins Treffen geführt, dass dies aus Respekt gegenüber der Opfer sexualisierter Gewalt geschehe. Der Künstler wurde laut Berichten 2023 als Sexualstraftäter verurteilt. Die Delikte sollen bei Fotoshootings begangen worden sein.
Das durchaus großformatige surreale Gemälde prangt seit 1997 auf einer Feuermauer auf einem Gebäude Ecke Magdalenenstraße/Hofmühlgasse. Zuletzt hatte nicht nur die Politik, sondern auch die feministischen Initiativen Ni Una Menos Austria und Catcalls of Vienna für eine Entfernung plädiert. Geplant war zunächst, einen neuen künstlerischen Wettbewerb für eine Umgestaltung durchzuführen.
"In Wien keinen Platz"
Doch dies hätte längere Zeit in Anspruch genommen. Man habe sich entschieden, den Wettbewerb nicht durchzuführen und stattdessen eine "neutrale Umgestaltung" bzw. Entfernung zeitnah vorzunehmen, heißt es in dem von allen Fraktionen – also SPÖ, NEOS, ÖVP, Grüne und FPÖ – eingebrachten Antrag. Es habe "kurzfristiger Handlungsbedarf" bestanden.
Silvia Janoch, die Familiensprecherin der Wiener Volkspartei, zeigte sich in einer Aussendung zufrieden, dass nun endlich gehandelt werde – nachdem SPÖ und NEOS hier zuletzt blockiert hätten, wie sie kritisierte. "Frauen, die unter dem Vorwand der Kunst missbraucht wurden, haben ihre Erlebnisse öffentlich gemacht. Damit wurde klar: Ein Wandbild eines verurteilten Sexualstraftäters hat in Wien keinen Platz."
Zusammenfassung
- Nach langen Debatten um ein Wandgemälde im 6. Bezirk in Wien steht nun fest: Es wird entfernt.
- Der Hintergrund: Das Bild stammt von einem Künstler, der im vergangenen Jahr wegen sexuellen Missbrauchs von zwei Models verurteilt worden war.
- Ein geplanter künstlerischer Wettbewerb zur Neugestaltung wurde zugunsten einer schnellen Entfernung aufgegeben.