"Schnee" in Zeiten des Klimawandels: Mystery-Serie des ORF
Die erfolgreiche Oberärztin Lucia (Brigitte Hobmeier) hat wie ihr Mann Matthi (Robert Stadlober) ihre Karriere in der Großstadt an den Nagel gehängt, um ihrer zehnjährigen Tochter Alma (Laeni Geiseler) Linderung zu verschaffen. Sie zieht in das Bergdorf Rotten, wo die Bergluft Almas Asthma verbessern soll. Lucia kommt dort zu einer schwierigen Zeit an, der Ort leidet am klimawandelbedingt ausbleibenden Schnee. Die größten Hoteliers im Dorf, Matthis Eltern Bruno (Karl Fischer) und Maria (Maria Hofstätter), wollen daher einen Bergrücken sprengen lassen, um mit einer neuen Gondelstation den Tourismus wieder anzukurbeln. Das kommt nicht bei allen im Dorf gut an.
Parallel gibt ein schmelzender Gletscher eine Leiche frei. Es ist jene Frau, der Lucias Tochter Alma immer wieder erscheint. Lucia gerät in einen Sog sonderbarer Vorkommnisse, die einen Riss durch ihre Familie ziehen und sie nach und nach das Geheimnis der toten jungen Frau ergründen lassen. Als dann auch noch Alma verschwindet, stellt sich die Frage: Schlägt die Natur zurück, um Wunden der Vergangenheit zu heilen und neue Verletzungen zu verhindern?
"Schnee" wurde von der 2021 verstorbenen Produzentin Ursula Wolschlager und Filmemacherin Barbara Albert entwickelt. Die Produktion wurde künstlerisch von Gabriela Bacher begleitet. Die Drehbücher stammen aus der Feder von Kathrin Richter, Jürgen Schlagenhof und Michala Taschek. Gedreht wurde im Frühling 2022 im Veneto und in Südtirol. Die Bilder fing Leah Striker an der Kamera ein. Am Regiesessel der ORF-Koproduktion mit BR, NDR und Arte nahmen Catalina Molina und Esther Rauch Platz.
"Der Reiz einer Mystery-Serie liegt für mich in der Möglichkeit, die Zuschauer:innen in eine surreale und fesselnde Welt zu entführen, in der Realität und Traum miteinander verschmelzen. Es ist die Chance, die Geheimnisse des Unbewussten zu erforschen und die Dunkelheit, die in jedem von uns lauert, zu beleuchten", sagte Molina, die "mit den ersten beiden Folgen das Publikum in der Welt des Mysteriösen willkommen heißen" konnte, bei der gestrigen Präsentation im Wiener Schikaneder Kino. Ab Folge drei übernahm Esther Rauch. "Ich bewege mich künstlerisch in vielen verschiedenen Genres. Relevant für mich sind immer die Figuren, die erzählt werden", meinte sie laut ORF-Aussendung. "An Mystery ist für mich in der Arbeit allerdings spannend, dass man sich auf Dinge wie Intuition, Urvertrauen und altes Wissen verlassen kann. Es hat etwas Archaisches."
"Schnee" sei "das beste Beispiel dafür, wie wir in unserem fiktionalen Angebot relevante Themen aufgreifen und spannend in Szene setzen. Diese High-End-Produktion zeigt auch einmal mehr, wie viel Kreativität und handwerkliches Können im Filmland Österreich vorhanden ist - besonders freut mich, dass hier mehrheitlich Frauen für die Umsetzung verantwortlich waren", sagte ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz. "Hinter dem Genre Mystery verbergen sich oft ganz greifbare Themen und reale Bedrohungen", meinte ORF-Fernsehfilmchefin Katharina Schenk. Im Fall dieser Miniserie "widersetzt sich die Natur Eingriffen des Menschen, die dieser als Ausweg aus den Folgen des Klimawandels - und zur Gewinnsteigerung - für notwendig erachtet".
Zusammenfassung
- Der Klimawandel hat nicht nur gravierende Folgen für unseren Planeten, sondern spült auch alte Geheimnisse ans Licht - jedenfalls in der ORF-Mystery-Thriller-Serie "Schnee".
- Am 13. und 20. November ab 20.15 Uhr in je drei Folgen auf ORF 1.
- Lucia kommt dort zu einer schwierigen Zeit an, der Ort leidet am klimawandelbedingt ausbleibenden Schnee.
- Es ist jene Frau, der Lucias Tochter Alma immer wieder erscheint.
- Ab Folge drei übernahm Esther Rauch.