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Rom baut "komplexeste U-Bahn-Station" der Welt

Auf der Piazza Venezia, im Herzen Roms, haben am Freitag die Arbeiten für den Bau der laut Bürgermeister Roberto Gualtieri "komplexesten und ehrgeizigsten U-Bahn-Station der Welt" begonnen. 700 Millionen Euro kostet die U-Bahn-Station "Piazza Venezia" entlang der Linie C, die auch ein archäologisches Museum haben wird. Die Baustelle wurde von Roms Bürgermeister, Infrastrukturminister Matteo Salvini und Pietro Salini, CEO der Baugesellschaft Webuild, eröffnet.

Die Station wird 45 Meter tief sein und sich über acht Etagen erstrecken. Geplant sind sechs Aufzüge, 27 Rolltreppen und 110 Meter lange Bahnsteige. Acht Jahre sollen die Bauarbeiten dauern. Die U-Bahn-Station mit Museum, in dem Funde ausgestellt werden sollen, die bei den Ausgrabungen in der Umgebung gefunden wurden, soll als Tor zum archäologischen Gelände der Kaiserlichen Foren mit dem Kolosseum und dem Palatin-Hügel dienen, berichtete Gualtieri.

Die neue Station wird der Linie C angeschlossen, die 19 Kilometer lang ist und 22 Stationen zählt. Sie verbindet das Stadtzentrum mit den westlichen Bezirken Roms. 2018 war die U-Bahn-Station "San Giovanni" unweit der Lateran-Basilika in Rom eingeweiht worden, in der auch archäologische Exponate ausgestellt sind. Diese wurden bei den Bauarbeiten entdeckt.

Zu sehen sind unter anderem die Reste eines aristokratischen Hauses aus römischen Zeiten mit Möbeln, das teilweise wegen eines Brandes eingestürzt war. Entdeckt wurde auch das Skelett eines Hundes vor der Haustür, sowie eines weiteren Haustieres, vermutlich einer Katze. Gezeigt werden auch Terrakottareste, Schmuck, Münzen sowie Teile des größten Wasserreservoirs aus dem römischen Zeitalter.

Die Metrolinie C wurde unter der archäologisch interessanten Schicht in einer Tiefe von über 20 Metern gebaut. Die Arbeiten hatten 2007 begonnen. Rom kämpft seit jeher mit Problemen im öffentlichen Verkehrssystem. Daher gilt die Ausdehnung des U-Bahn-Netzes als Segen. Laut einer Studie des Infrastrukturministeriums hinkt ganz Italien in puncto öffentliche Verkehrsmittel den anderen EU-Mitgliedern hinterher. Nur in sechs italienischen Großstädten (Rom, Mailand, Neapel, Catania, Brescia und Genua) ist ein funktionsfähiges U-Bahnnetz in Betrieb.

ribbon Zusammenfassung
  • Auf der Piazza Venezia, im Herzen Roms, haben am Freitag die Arbeiten für den Bau der laut Bürgermeister Roberto Gualtieri "komplexesten und ehrgeizigsten U-Bahn-Station der Welt" begonnen.
  • 700 Millionen Euro kostet die U-Bahn-Station "Piazza Venezia" entlang der Linie C, die auch ein archäologisches Museum haben wird.
  • Die Metrolinie C wurde unter der archäologisch interessanten Schicht in einer Tiefe von über 20 Metern gebaut.