Rock statt Kochen: Neue Stimme bei Metalband Delain
2002 hatte der Niederländer die Formation gegründet, von 2005 bis 2021 stand Charlotte Wessels am Mikro. Mit ihr haben auch andere Musiker die Band verlassen. In früheren Mitgliedern fand Westerholt neue alte Mitstreiter, mit Leah die passende Sängerin, um den Kurs fortzusetzen. "Nach dem großen Umbruch musste ich die Kontinuität unter Beweis stellen - und dass die neuen Songs dem Bandnamen gerecht werden", erzählte der Keyboarder. "Aber diese positiven Reaktionen der Fans auf das neue Material hätte ich mir nicht zu erträumen gewagt."
Für die in Rumänien geborene und nach Jahren in Kanada nun in Italien lebende Leah sei der Druck hoch gewesen: "Die Leute erwarten ja, dass man in die Fußstapfen der bisherigen Sängerin tritt und diese füllt", betonte Leah. "Sie vergleichen dich natürlich mit dem, was sie bisher an der Band geliebt haben. Aber ich war selbstbewusst genug zu sagen, dass ich meine eigene Stimme und Persönlichkeit habe, meine eigenen Fußabdrücke hinterlasse. Und die Fans haben mich sehr wohlwollend aufgenommen."
Die turbulente Zeit der Umbesetzung habe sich nicht auf die Arbeit im Studio ausgewirkt, berichtete Westerholt: "Wenn ich ein Delain-Album aufnehme, dann nicht unbedingt als Band im engeren Sinn. Das Studio- und das Liveteam müssen nicht ident sein, abgesehen vom Gesang. Natürlich freut es mich, die Band mit einzubeziehen, wo es nur geht. Aber ich habe im Studio stets mit Musikern gearbeitet, die nicht zur Besetzung gehören, die Delain auf der Bühne darstellen. Allerdings wurde der Input von Diana dringend benötigt. Nach ihrem Einstieg ging alles viel schneller."
Womit erklärt Westerholt die große Popularität des Genres Symphonic Metal? "Es beinhaltet so viele Facetten von Musik. Da gibt es die brutalen Gitarrenriffs, aber auch die schönen Orchesterpassagen, es gibt viel Kontrast, einen epischen Aspekt. Jeder Song hat viele Schichten, den Leuten wird nicht schnell langweilig, weil es viel zu entdecken gibt. Ich selbst kann nicht genug davon bekommen, diese Musik zu komponieren - und das tue ich bereits seit dem Teenageralter", lachte der 43-jährige leidenschaftliche Skifahrer.
Beide Gesprächspartner wiesen auf die Bedeutung von Musik gerade in turbulenten Zeiten hin. "Menschen Kunst anzubieten und ihnen zu ermöglichen, für einige Zeit der Realität zu entkommen, ist wichtig, aber keine leichte Aufgabe", so Leah. "Manchmal wacht man auf und weiß gar nicht, auf was man seine Aufmerksamkeit lenken soll, weil so viel auf der Welt passiert. Dann muss man auch noch mit seinem eignen Leben klar kommen. Dabei positiv zu bleiben, ist nicht immer leicht. Musik bedeutet mir dabei alles, um eine gesunde Denkweise zu bewahren. Ich fühle mich glücklich, anderen Menschen Musik anzubieten."
(S E R V I C E - https://www.delain.nl)
Zusammenfassung
- Die 32-Jährige ist die neue Stimme der beim österreichischen Label Napalm Records beheimateten Gruppe Delain, die dieser Tage das neue Album "Dark Waters" veröffentlichte.
- Die Zeit der Umbesetzung sei "nervenaufreibend" gewesen, sagte Mastermind Martijn Westerholt im APA-Interview.
- In früheren Mitgliedern fand Westerholt neue alte Mitstreiter, mit Leah die passende Sängerin, um den Kurs fortzusetzen.