Riesig groß, frei schwebend: Steve McCurrys ikonische Fotos im Semperdepot
Als Sharbat Gula mit großen Augen 1995 in einem Flüchtlingslager in Pakistan in Steve McCurrys Kameralinse schaute, konnte noch keiner wissen, dass das Bild zum am häufigsten publizierte Foto einer Privatperson werden sollte. "Afghan Girl" wurde erst zum Cover des "National Geographic", dann von Amnesty Internation vielfach verwendet. 2023 begegnet man dem afghanischen Mädchen in Wien allerorts - denn Steve McCurry, schon längst in der absoluten Top-Liga der Fotografen, ist bis Ende September eine große Ausstellung gewidmet.
"Probably the best show in my life!", schwärmte McCurry als 2021 seine Ausstellung in Graz lief. Die Schau bekommt im Wiener Semperdepot, dem ehemaligen Hoftheater-Kulissen-Depot, ein Revival. Hier werden seit dem 7. Juli 100 von McCurrys Ikonen der Fotografie in überdimensionaler Größe auf mehreren Ebenen gezeigt. In mehreren Ebenen schweben die Bilder hinterleuchtet in zwei mal drei und vier mal sechs Meter großen Versionen.
Ein Best of von Steve McCurrys Bildern und Ansichten der Ausstellung zum Durchklicken:
Der Blick im Fokus
McCurry, 1950 in Pennsylvania geboren, verbindet großartige Natur- mit Porträt- und Reportagefotografie. Traum- oder albtraumhafte Landschaften mit Männern, Frauen und Kindern, deren Blick den Betrachter fesseln. Nichts ist inszeniert, das Schicksal der Abgebildeten ist im Fokus. Ob Fischer in Sri Lanka, indische Arbeiterinnen, die sich im Sturm gegenseitig Schutz bieten oder Kamelen, die vor dem Hintergrund der brennenden Ölfelder in Kuwait über die Ebene wandern - McCurrys Fotos wurden zu Ikonen.
McCurry ist gelernter Filmemacher und Theater-Wissenschaftler. Nach ersten Freelance-Projekten in Indien fand er zu seinem Stil. Geduld spielt dabei eine wichtige Rolle, um den entscheidenden Augenblick zu finden, um unvergessliche Fotos zu schießen.
Als Einheimischer verkleidet überquerte er einst die Grenze von Pakistan nach Afghanistan, kurz bevor die russischen Soldaten einmarschierten. Ob beim Krieg zwischen Iran und Irak oder an den Brennpunkten in Beirut und Kambodscha, der Amerikaner war mit seiner Kamera stets vor Ort.
Vielfach ausgezeichnet
Er wurde mehrmals "Photographer of the Year", gewann gleich vier erste Preise beim World Press Photo Contest und ist Ehrenmitglied der Royal Photographic Society of Great Britain. Seit 1986 ist er McCurry Magnum-Fotograf und damit endgültig in den Olymp der Fotografen aufgestiegen. Seinen Fotos wurde weltweit bereits mehrere Ausstellungen gewidmet.
Steve McCurry läuft vom 7.7. bis zum 24.9.2023 im "Semperdepot", dem Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste.
Sonntag bis Mittwoch von 10 bis 20 Uhr, Donnerstag bis Samstag von 10 bis 21 Uhr
Karten gibt es bei oeticket.
Zusammenfassung
- Steve McCurrys Lebenswerk, destilliert auf 100 weltberühmte Fotos, außergewöhnlich präsentiert.
- Das Semperdempot zeigt die Bilder der Fotografenlegende bis September.