Republik erhält 10,6 Mio. Euro für falsch restituiertes Bild
Versuche, das Gemälde zurückzukaufen, scheiterten an den aktuellen Besitzern, die laut Aussendung in keinen Dialog treten wollten. "Wenn es auch schmerzt, dass es keine Möglichkeit gibt, das Bild 'Apfelbaum II' nach Österreich zurückzuholen, so ist es doch erfreulich, dass die langjährige und komplizierte Geschichte um die Restitution dieses Gemäldes mit dem nunmehr vorliegenden Vergleich ein Ende findet. Gleichzeitig dürfen wir niemals vergessen, dass diesem und anderen Rückgabefällen die systematische Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung unzähliger Menschen während des Nationalsozialismus zugrunde liegen", wurde Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) zitiert. Als "überaus erfreulich" bezeichnete Alfred J. Noll als Vertreter der Erben, dass "nach harten Verhandlungen" mit der Finanzprokuratur nun Einvernehmen hergestellt werden konnte.
Die Ausgleichszahlung wird als Rücklage im Budget des Ministeriums gebunden. Einvernehmen bestehe mit dem Finanzministerium, dass das Geld für eine künftige, dauerhafte Lösung für den Standort des hdgö zweckgewidmet werde. "Das Haus der Geschichte braucht seit Jahren eine dauerhafte und nachhaltige räumlich Lösung", so Mayer. An dieser werde derzeit gearbeitet, wenngleich noch kein konkreter Plan vorliege, seien 10,6 Millionen Euro "ein gutes Startkapital für eine derartige Herausforderung", meinte die Staatssekretärin.
Das Klimt-Gemälde "Apfelbaum II" wurde im Jahr 2001 von der Republik Österreich auf Empfehlung des Kunstrückgabebeirats an die Erbinnen und Erben nach der Österreicherin Nora Stiasny zugesprochen. Fälschlicherweise, wie sich letztlich herausstellte. Denn dabei handelte es sich gewissermaßen um eine Verwechslung mit Klimts "Rosen unter Bäumen", das Teil der Sammlung Stiasny gewesen war. Dieser Ansicht folgte im Vorjahr auch die französische Nationalversammlung, die "Rosen unter Bäumen" restituierte.
Zusammenfassung
- Nachdem das Gustav-Klimt-Gemälde "Apfelbaum II" 2001 fälschlicherweise restituiert wurde, hat sich die Republik Österreich nun auf einen Vergleich mit den Erbinnen und Erben nach der in der Shoah ermordeten Kunstsammlerin Nora Stiasny geeinigt.
- Diese zahlen 11,3 Mio. Dollar an die Republik, wie das Kulturministerium mitteilte.
- Das Geld fließt in einen künftigen dauerhaften Standort für das Haus der Geschichte Österreich (hdgö).