Regisseur Tykwer über Kultwerk "Lola rennt" verwundert
"Ich fand ihn ganz schön frisch für sein Alter", sagte Tykwer: "'Wie haben wir denn das hingekriegt?', dachte ich. Und ich dachte, ich war wirklich ein anderer Typ damals, so einen Film könnte ich nicht machen heute. Das war ein interessantes Gefühl." Der Film lief am 25. September 1998 und damit vor 25 Jahren in den österreichischen Kinos an und wurde schnell Kult.
Das experimentierfreudige Werk in Farbe und Schwarz-Weiß, mit Zeitlupen, Zeitraffern und Zeichentrick wirkt ein Vierteljahrhundert später trotz digitaler Effekte und viel Tempo und Techno ob man technischer Gerätschaften wie aus der Zeit gefallen. Denn im Mittelpunkt der Handlung steht zum Beispiel etwas, was es heute praktisch nicht mehr gibt: eine Telefonzelle.
Tykwer findet das aber nicht schlimm: "Ein großer Teil der Filme aus dem letzten Jahrhundert müsste wegen der Erfindung des Smartphones neu erzählt werden - wenn es nur auf die Geschichte ankäme", sagte er. Doch davon hänge nicht ab, ob ein Film gut oder schlecht altere. "Gute Filme schöpfen ihre Kraft nicht aus dem Plot allein, sondern aus der Schönheit ihrer Konstruktion, einer bestimmten Atmosphäre, einer Energie, manchmal auch einer außergewöhnlichen Performance."
Zusammenfassung
- Der deutsche Erfolgsregisseur Tom Tykwer sieht heute mit Verwunderung auf sein Kultwerk "Lola rennt", mit dem er vor einem Vierteljahrhundert seinen Durchbruch erzielte.
- "Ich schaue mir meine eigenen Filme eigentlich nie wieder an, wenn ich sie hinter mir gelassen habe", so der 58-Jährige gegenüber der dpa.
- Zum Jubiläum von "Lola rennt" habe er jedoch einen neuen Blick auf den Film geworfen.