Rassismus-Vorwürfe gegen König Charles und Prinzessin Kate?
Der Autor Omid Scobie hat rund 400 neue Seiten über die britische Königsfamilie veröffentlicht. Der Inhalt, der in britischen Medien seit dem Erscheinen trotzdem heiß diskutiert wird, schien wenig spektakulär. Noch am Erscheinungstag kam es dann aber doch zur Aufregung.
Rassismus-Vorwürfe
Der Grund: In der niederländischen Fassung von "Endgame" sollen die Namen der zwei Royals genannt worden sein, denen Meghan Rassismus vorgeworfen hatte. Vor der Geburt ihres Sohnes Archie sollen Mitglieder der königlichen Familie über die Hautfarbe ihrer künftigen Kinder mit Harry spekuliert haben. Namen nannte Meghan nie.
Bei den betroffenen Royals soll es sich um König Charles III. und Prinzessin Kate handeln, wie der "Guardian" berichtet. Am Donnerstag lehnte der Buckingham Palast ab, dazu Stellung zu nehmen. "Das ist nicht etwas, was wir kommentieren werden", so ein Sprecher gegenüber dem "Guardian".
Autor schwört "auf mein Leben"
In den Niederlanden wurde die komplette Auflage des Buches gestoppt, die übersetzte Fassung vorerst aus dem Verkauf genommen. "In der niederländischen Ausgabe ist ein Fehler aufgetreten", hieß es in einer Erklärung des Verlages Xander Uitgevers in Haarlem bei Amsterdam. Es werde derzeit an der Korrektur gearbeitet.
"Ich habe nie ein Buch eingereicht, in dem ihre Namen waren", bestritt Autor Scobie gegenüber dem britischen Sender ITV und der BBC, dass der Fehler bei ihm liegen könnte. Das schwöre er "auf mein Leben". Bereits zuvor hatte der Autor betont, er sei kein "Sprachrohr" von Meghan. Er habe sich niemals mit ihr zu Interviews getroffen oder Informationen mit ihr ausgetauscht.
Übersetzerin Saskia Peeters sagte der Zeitung "Daily Mail", sie habe die Namen nicht hinzugefügt. "Die Namen der Royals standen dort schwarz auf weiß." Sie habe übersetzt, was vor ihr lag. Auch die zweite Übersetzerin Nellie Keukelaar-van Rijsbergern wies in der "Sun" Vorwürfe zurück, sie habe den Text womöglich geändert.
"Überhaupt nicht rassistisch"
Prinz Harry (39) und dessen Frau Herzogin Meghan (42) hatten Mitgliedern der Königsfamilie nach ihrem Austritt aus dem engeren Kreis der Royals vorgeworfen, über die Hautfarbe ihrer damals noch ungeborenen Kinder spekuliert zu haben. Harry bestand darauf, dass es sich anders als teils berichtet nicht um Vorwürfe wegen Rassismus gehandelt habe, sondern wegen "unbewusster Vorurteile".
Trotzdem schlug die Kritik hohe Wellen und veranlasste Harrys Bruder Prinz William (41) zu der wütenden Feststellung, seine Familie sei "überhaupt nicht rassistisch".
Gegen wen genau sich die Vorwürfe gerichtet hatten, war bislang Gegenstand von Spekulationen.
Royal Family "empört"
Die Zeitung "Mirror" zitierte am Freitag aus Palastquellen, die Royal Family sei in Empörung vereint. "Es wird vollständig und eindeutig bestritten, dass alles, was die beiden öffentlich genannten Personen gesagt haben, auf rassistische Weise gesagt wurde oder auch nur als solche angesehen werden könnte", hieß es.
Dem Blatt zufolge behält sich der Palast juristische Schritte gegen Autor Omid Scobie vor.
Zusammenfassung
- In Großbritannien nimmt die Empörung über den Autor Omid Scobie und sein Buch über die Royals zu.
- In der niederländischen Fassung von "Endgame" sollen die Namen der zwei Royals genannt worden sein, denen Meghan vorgeworfen hatte, über die Hautfarbe ihrer Kinder mit Prinz Harry spekuliert zu haben, bevor ihr Sohn Archie zur Welt kam.
- Bei den betroffenen Royals soll es sich laut "Guardian" um König Charles III. und Prinzessin Kate handeln.
- In den Niederlanden wurde die komplette Auflage des Buches gestoppt, die übersetzte Fassung vorerst aus dem Verkauf genommen.