Thomas Forstner Eurovision Song Contest

Poe, Popos und Haserln: Österreichs ESC-Auftritte

Seit 66 Jahren tritt Österreich mit Lücken regelmäßig beim Eurovision Song Contest an. Kurz vor dem großen Finale, bei dem auch Österreich mit dem Duo Teya & Salena vertreten ist, blickt PULS 24 zurück auf eine Reihe von kuriosen oder denkwürdigen rot-weiß-roten ESC-Auftritten.

Zum ersten Mal seit 2018 steht Österreich wieder im Finale des Eurovision Song Contest. Selten waren die Chancen so gut, noch einmal zu gewinnen, wie dieses Jahr mit Teya & Salena und ihrem Song "Who The Hell Is Edgar?".

Auch wenn die Buchmacher das dynamische Duo eher unter den Top Ten, als an der Spitze sehen, wurde der Song mit seiner ohrwurmverdächtigen Melodie vom Publikum im zweiten Semifinale umjubelt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Österreich mit seinem musikalischen Beitrag in Erinnerung geblieben ist oder beeindruckt hat.

Vor 66 Jahren zum ersten Mal beim ESC

In schwarz-weiß konnten ESC-Fans noch den ersten Auftritt von Österreich im Jahr 1957 in Frankfurt am Main mitverfolgen. Damals sang Bob Martin "Wohin, kleine Pony?" und landete mit 3 Punkten auf dem letzten Platz.

Während Finnland dieses Jahr mit dem Song "Cha Cha Cha" von Käärijä eine hohe Gewinnchance nachgesagt wird, war Österreich 1959 mit seinem "K. u. K. Kalypso aus Wien" von Ferry Graf nicht so ganz erfolgreich. Originell ist das Schmankerl aus vergangenen Grand Prix de la Chanson Zeiten allemal und auch die Melodie ist in gewisser Weise einprägsam.

Beim dritten Antritt erfolgreich

Einige Jahre später gelang dann Udo Jürgens bei seinem dritten ESC-Versuch die Sensation: Er gewann 1966 mit "Merci Chérie" den Bewerb. Wie wir mittlerweile wissen, sollte es nicht der letzte Sieg für Österreich gewesen sein, doch Jürgens Song zählt ohne Zweifel zu den Kult-Songs Österreichs beim Song Contest.

Es folgte eine lange Durststrecke für Österreich. Zwar traten durchaus bekannte Namen wie Karel Gott oder Waterloo & Robinson zum musikalischen Wettkampf an, doch wenn es um kuriose Auftritte geht, dann bleibt wohl der Auftritt von der Gruppe "Schmetterlinge" in Erinnerung.

1977 sang die Folk-Politrock-Band in London den Song "Boom Boom Bommerang". Auffällig sind dabei vor allem die spezielle Choreografie sowie die ausgefallenen Kostüme - mittlerweile auch in Farbe.

Legendärer lila Anzug

Unvergesslich bleibt auch der Auftritt von Thomas Fortner 1987. Mit "Nur ein Lied" sang sich der Niederösterreicher auf Platz fünf. Besonders markant ist sein pastell-violetter Anzug mit den, für die 80er Jahre typischen, Schulterpolstern.

Geschrieben wurde der Song im Übrigen von Dieter Bohlen. Bohlen wirkte auch am österreichischen Beitrag 1992 mit. Die Melodie zu "Zusammen geh'n", gesungen von Tony Wegas, verarbeitete der Poptitan Jahre später in dem Song "We Have a Dream" für die Castingshow Deutschland sucht den Superstar.

Mit Tieren und Hüftschwung auf Platz sechs

Die zweitbeste heimische ESC-Platzierung seit 1989 räumte Alf Poier mit seinem Song "Weil der Mensch zählt" in Riga ab. Poier schaffte es überraschenderweise auf Platz sechs. Mit Kartonaufsteller, wildem Hüftschwung und steirischen Reimen begeisterte er die Fangemeinde des ESC 2003.

Auch beim Song Contest 2012 trennte der österreichische Beitrag die Geister. Trackshittaz – ein Rapper-Duo bestehend aus Lukas Plöchl und Manuel Hoffelner – sorgten mit "Woki mit deim Popo" zu einem der denkwürdigsten rot-weiß-roten Auftritte. Fürs Finale hat es damals nicht gereicht. Kritiker sahen mit dem Aus im Semifinale das Ende des Fremdschämens eingeläutet, Fans zeigten sich darüber eher enttäuscht.

Zweiter Sieg nach 48 Jahren

Legendär ist natürlich auch der Sieg von Conchita Wurst 2014 mit "Rise Like a Phoenix". Im langen goldenen Kleid und einer filmreifen Ballade holte sie sich 290 Punkte. Mit dem Sieg kam auch der Song Contest selbst nach 48 Jahren wieder nach Wien.

Historisch schlecht schnitten nur ein Jahr darauf "The Makemakes" ab. Sie reihten sich mit null Punkten vor Deutschland auf den vorletzten Platz. Abgesehen von Zoë, Nathan Trent und Cesár Sampson – letzterer schaffte es sogar auf Platz drei – schaffte es nach Conchitas' Sieg kein österreichischer Akt mehr ins Finale, bis jetzt.

Das Finale mit Teya & Salena heute ab 21 Uhr auf der neuen Streamingplattform Joyn.

ribbon Zusammenfassung
  • Seit 66 Jahren tritt Österreich mit Lücken regelmäßig beim Eurovision Song Contest an.
  • Kurz vor dem großen Finale, bei dem auch Österreich mit dem Duo Teya & Salena vertreten ist, blickt PULS 24 zurück auf eine Reihe von kuriosen oder denkwürdigen rot-weiß-roten ESC-Auftritten.