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Pappano begeistert das Publikum der Osterfestspiele Salzburg

Die Osterfestspiele Salzbug fokussieren sich in diesem Jahr programmatisch auf italienische Musik. Zusammen mit dem Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia entführte Antonio Pappano am Sonntagabend das begeisterte Publikum auf eine zweistündige musikalische Reise in unbekanntere Ecken Italiens.

Dass italienisches Programm auch ganz wunderbar ohne Verdi, Rossini und Co. auskommen kann, bewies schon der Erfolg der Opernrarität "La Gioconda" von Amilcare Ponchielli, die am Samstag Premiere feierte. Auch dieser Komponist tauchte am Sonntagabend im Großen Festspielhaus auf. Insgesamt fünf symphonische Werke italienischer Komponisten hatte Pappano zusammengestellt. Italien aus der Sicht von italienischen Komponisten sollte der rote Faden sein, zeitlich angesiedelt im ausklingenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Was alle einte: eine mal mehr mal weniger stark ausgeprägte Ähnlichkeit mit Filmmusik.

Besonders bei Victor de Sabatas "Juventus" und Ottorino Respighis "Fontane di Roma" und "Pini di Roma" - zwei Werke, die eigens für das Orchester komponiert wurden - hörte man schon das Goldene Zeitalter Hollywoods herannahen, während Antonio Pappano mit dem Orchester große italienische Landschaften detailgenau modellierte. Die Streicher ließ er wie warmes Sonnenlicht darüber strahlen, während in Luciano Berios Bearbeitung von "La ritrirata notturna di Madrid" Percussions- und Bläsergruppen vom Pianissimo immer näher ins Fortissimo heran marschierten und zum vorbeiziehenden Festmarsch wurden. Plastischer kann man Musik kaum wirken lassen.

Nach zwei Stunden bester Unterhaltung und allerlei italienischer Eindrücke wollte das Publikum Pappano und die Academia gar nicht mehr von der Bühne lassen. Ganz ohne Puccini ging es dann doch nicht, von dem die Zugabe stammte. Zum Schluss stand das gesamte große Festspielhaus und feierte Dirigent und Orchester mit stehenden Ovationen.

(Von Larissa Schütz/APA)

( S E R V I C E - Das Konzert wird am 31. März wiederholt. Karten: www.osterfestspiele.at )

ribbon Zusammenfassung
  • Antonio Pappano begeisterte bei den Salzburger Osterfestspielen mit einem Programm italienischer Symphonik jenseits der gängigen Werke von Verdi und Rossini.
  • Werke wie 'Juventus' von Victor de Sabata und 'Fontane di Roma' sowie 'Pini di Roma' von Ottorino Respighi zogen das Publikum in ihren Bann und ließen die Ära des Goldenen Zeitalters Hollywoods anklingen.
  • Nach zwei Stunden voller italienischer Klanglandschaften und einer Zugabe von Puccini, feierte das Publikum Dirigent und Orchester mit stehenden Ovationen; eine Wiederholung des Konzerts findet am 31. März statt.