"Schlimmer als Diddy": Welche Rolle spielte Jay-Z im Skandal?
"Freak-Offs" soll US-Rapper Sean Combs alias "P. Diddy" seine Partys genannt haben, bei denen Frauen zu Sexorgien mit männlichen Prostituierten gezwungen und dabei gefilmt worden sein sollen. Seit dem vergangenen Jahr häufen sich die Klagen, bei Hausdurchsuchungen im März 2024 wurden 1.000 Flaschen Babyöl und Gleitgel sichergestellt. In der Vorwoche wurde Combs schließlich festgenommen, es folgten Anklagen wegen Erpressung, sexuellen Menschenhandels, Betrug, Nötigung und Zwangsprostitution.
In dem Skandal, der ganz Hollywood erschüttert, rückt nun auch "Diddys" enger Freund und Rap-Kollege Jay-Z in den Fokus. Der Ehemann von Super-Star Beyoncé sieht sich mit schweren Anschuldigungen konfrontiert.
So behauptet etwa die Sängerin Jaguar Wright, Jay-Z sei "schlimmer als Diddy" gewesen, wie die "Bild" zitiert. Er habe "gerissener und nicht so nachlässig" agiert.
Verbindung zu R. Kelly
Auch mit dem Skandal um Sänger R. Kelly wird Jay-Z in Verbindung gebracht. In einem Interview mit einem amerikanischen HipHop-Medium warf Rapper Nas seinem Kollegen bereits 2002 vor, über R. Kelly Bescheid gewusst zu haben.
Ihm könne niemand erzählen, dass Jay-Z und andere Beteiligte des gemeinsamen Albums "Best Of Both Worlds" nicht gesehen hätten, wie etwa "ein 14-jähriges Mädchen ins Studio kam und sich auf R. Kellys Schoß setzte".
Dem heute 54-jährigen Jay-Z wird zudem ebenfalls eine Vorliebe für junge Mädchen nachgesagt. Im Alter von 24 soll er die erst 15-jährige Foxy Brown gedatet haben. Seine Frau lernte er einst kennen, als sie 16 Jahre alt war. Gedatet hat er sie eigenen Aussagen zufolge allerdings erst zwei Jahre später. Er war damals 30 Jahre alt.
Von DiCaprio bis Prinz Harry
Indessen wird die Liste an Prominenten, die in den Skandal um "P. Diddy" verwickelt sein sollen, immer länger. Eine ganze Reihe amerikanischer Stars soll von den "Freak-Offs" gewusst oder sogar daran mitgewirkt haben.
Stars wie Justin Bieber und Usher sollen Opfer von Combs gewesen sein. Schauspieler Leonardo DiCaprio, der in seiner Jugend mehrere Partys von "P. Diddy" besuchte, distanzierte sich mittlerweile von dem Rapper.
Auch die Namen der britischen Prinzen William und Harry sind bereits in Zusammenhang mit Combs gefallen. Sie sollen in jüngeren Jahren mit ihm "abgehangen" haben.
Der Name des Schauspielers Ashton Kutcher kursiert ebenso auf Social Media in Verbindung mit Combs. Kutcher soll in einem Video der Show "Hot Ones" gefragt worden sein, was er über Combs' Partys erzählen könne. "Das kann ich nicht sagen", antwortete der.
Video: Auf der Flucht - Razzia bei P.Diddy
Was wird "P. Diddy" genau vorgeworfen?
Der US-Rapper wurde am 16. September festgenommen. Am 17. September wurde die Anklageschrift veröffentlicht, in der steht, dass Combs wegen sexuellen Menschenhandels, Erpressung und Zwangsprostitution angeklagt wurde. Er soll Frauen zu drogengetriebenen Sexorgien mit männlichen Prostituierten gezwungen und diese auch gefilmt haben. Combs selbst soll die Orgien kontrolliert, geplant und sie "Freak-Offs" genannt haben.
Seine Verteidiger wollten Combs vergangene Woche gegen eine Kaution von 50 Millionen US-Dollar und eine Fußfessel aus dem Gefängnis holen. Doch die Haftrichterin beschloss, ihn hinter Gittern zu lassen. Er war als "extrem gefährlich" eingestuft worden.
Ans Licht kamen die Vorwürfe als Combs' Ex-Freundin Cassie Ventura im November 2023 erstmals Vorwürfe der sexuellen Gewalt erhob.
Zusammenfassung
- "Freak-Offs" soll US-Rapper Sean Combs alias "P. Diddy" seine Partys genannt haben, bei denen Frauen zu Sexorgien mit männlichen Prostituierten gezwungen und dabei gefilmt worden sein sollen.
- In der Vorwoche wurde Combs schließlich festgenommen, es folgten Anklagen wegen Erpressung, sexuellen Menschenhandels, Betrug, Nötigung und Zwangsprostitution.
- In dem Skandal, der ganz Hollywood erschüttert, rückt nun auch "Diddys" enger Freund und Rap-Kollege Jay-Z in den Fokus.
- Der Ehemann von Super-Star Beyoncé sieht sich mit schweren Anschuldigungen konfrontiert.