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Neues Rolling-Stones-Album erscheint am 20. Oktober

18 Jahre mussten Fans der Rolling Stones auf ein neues Studioalbum mit neuen Songs der Band warten. Am 20. Oktober veröffentlicht die legendäre Formation "Hackney Diamonds", wie die Musiker am Donnerstag bei einem Medienevent und Livestream im Gespräch mit Jimmy Fallon in Londoner Stadtteil Hackney bekannt gaben.

Eingespielt wurde es "relativ rasch", wie Gitarrist Ron Wood (76) sagte. Man habe sich irgendwann eine Deadline gesetzt, ergänzte Sänger Mick Jagger (80).

Zwölf Tracks auf "Hackney Diamonds"

Auf die lange Zeit seit "A Bigger Bang", dem letzten Stones-Studiowerk mit eigenen Songs, angesprochen, scherzte Mick Jagger: "Wir sind einfach faul." Nachsatz: "Wir haben dazwischen auch einiges getan, wir waren ja auch auf Tour." Es wurde lange darüber gemunkelt, dass die Band ins Studio geht. "Dann haben wir gesagt, bis zum Valentinstag muss alles fertig sein", erzählte Jagger. "Wir sind im Dezember ins Studio", 23 Lieder wurden "schnell" aufgenommen und "im Februar haben wir die Songs gemixt", so der Frontman.

Auf "Hackney Diamonds" landeten schließlich zwölf Tracks, zwei Songs stammen aus früheren Jahren, auf denen ist noch der 2021 verstorbene Drummer Charlie Watts zu hören. Man vermisse ihn und ohne seinen Segen wäre "alles schwieriger", betonte Gitarrist Keith Richards, cool wie immer, als einziger mit Sonnenbrille.

"Seit Charlie gegangen ist, ist es anders. Er war die Nummer vier (der Stones, Anm.)" Aber der Schlagzeuger habe der Band auch etwas hinterlassen: seinen Nachfolger Steve Jordan, den Watts selbst auswählte.

Urr-Bassists Bill Wyman wirkte mit

Auch Ur-Bassist Bill Wyman wirkte bei der Produktion mit. "Wir haben Bill ins Studio eingeladen. So ist die originale Rhythmussektion der Rolling Stones auf dem Album vertreten", sagte Jagger - zumindest auf einem Song. Ob auch Paul McCartney, wie seit Wochen gemunkelt, auf einem Lied zu hören ist, wurde nicht gesagt. Lady Gaga hat für den Song "Sweet Sounds Of Heaven" Vocals abgeliefert.

Es war ein riesen Rummel im Londoner Stadtteil Hackney. Fans warteten vor dem Hackney Empire auf die Stones. Im ehrwürdigen Theater, 1901 als Music Hall errichtet, wo noch Charlie Chaplin auftrat, begrüßte US-Starmoderator Jimmy Fallon die drei Musiker. "Die ultimative Rock-and-Roll-Band", schwärmte Fallon. "Wir sind hier, um unsere neue Single zu präsentieren, sie heißt 'Angry'", waren Jaggers erste Worte. Das Video dazu wurde im Anschluss an das weltweit gestreamte Event gezeigt, die Single kommt am Freitag in den Handel.

Auf "Hackney Diamonds" angesprochen, sinnierte Richards, man habe sich diverse mögliche Albumtitel zugeworfen. "'Hit and Run', 'Smash and Grab' - und irgendwo dazwischen sind wir auf 'Hackney Diamonds' gekommen. Außerdem sind wir eine britische Band." Jagger erklärte, der Albumtitel sei "Slang für zerschmetterte Autofenster".

"Es macht Spaß, zusammen im Studio zu sein"

Über die Entstehung der Platte führte Jagger weiter aus: "Keith und ich haben in Jamaika mit Ideen gespielt", dann sei es nach New York gegangen, "dort kam Ronnie dazu". Aufgenommen hat man schließlich in Los Angeles. "Es macht Spaß, zusammen im Studio zu sein", raunte Richards. "Live zu spielen ist der andere Heilige Gral."

Die drei Briten präsentierten sich bestens gelaunt, vor allem bei Fan-Fragen, die Fallon übermittelte, wurde gescherzt. Welcher sein Lieblings-Stones-Song sei? "Ich habe keinen", so Jagger trocken. Richards nannte nach längerem Gebrumme "Gimme Shelter" und "Jumpin' Jack Flash".

Und dann stimmte Jagger "Off The Hook" an und brachte kurz Konzertstimmung in den Saal. Ein Fan wollte wissen, was das Geheimnis einer langen Ehe ist, schließlich seien Richards und Jagger schon so lange zusammen. "Nicht zu oft mit einander zu sprechen", schmunzelte Jagger in Richtung Richards. Und man erfuhr, dass Jagger, Richards und Wood schlechte Dartspieler sind.

Platte kann ab sofort vorbestellt werden

Immer wieder hieß es in den vergangenen Jahren, die Band wolle ins Studio. Im Dezember 2016 brachten Jagger und Co. die Studioarbeit "Blue & Lonesome" heraus, für das sie zwölf Blues-Songs coverten. Das Album wurde als "Aufwärmübung" für die nächste Produktion mit eigenen Songs gehandelt. Dass die 1962 gegründete Gruppe immer noch tolle Lieder aus dem Ärmel schütteln kann, bewiesen "Doom & Gloom" und "One More Shot" (für eine Kompilation von 2012 aufgenommen) sowie der Lockdown-Song "Living In A Ghost Town".

Erste Hinweise, dass es nun mit einem Album ernst wird, lieferte eine Anzeige für das fiktive Glasreparaturunternehmen "Hackney Diamonds" in der Londoner Lokalzeitung "Hackney Gazette". Der Text der Annonce spielte auf die Stones-Hits "Satisfaction", "Gimme Shelter" und "Shattered" an. Es folgten in mehreren Städten Projektionen der berühmten Stones-Zunge - etwa auch am Wiener Rathausplatz.

Bei der Anzeige in der Gazette war eine Londoner Telefonnummer als Kontakt angegeben. Beim Anruf ist eine Ansage zu hören: "Willkommen bei Hackney Diamonds, Spezialisten der Glasreparatur. Wir öffnen Anfang September, Mare Street, E8. Registrieren Sie sich für einen Anruf unter www.hackneydiamonds.com. Kommt schon!" Die Mare Street ist eine echte Straße im Londoner Bezirk Hackney, dort befindet sich unter anderem das Theater Hackney Empire, wo die Stones schließlich Details zum Album bekanntgaben.

"Hackney Diamonds" erscheint in mehreren Formaten. Die Platte kann ab sofort vorbestellt werden.

ribbon Zusammenfassung
  • 18 Jahre mussten Fans der Rolling Stones auf ein neues Studioalbum mit neuen Songs der Band warten.
  • Am 20. Oktober veröffentlicht die legendäre Formation "Hackney Diamonds", wie die Musiker am Donnerstag bei einem Medienevent und Livestream im Gespräch mit Jimmy Fallon in Londoner Stadtteil Hackney bekannt gaben.