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Muti findet Neujahrskonzert ohne Publikum "fast pervers"

Riccardo Muti, Dirigent des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker 2021, hat seine Bedenken angesichts eines bevorstehenden Events ohne Zuschauer am 1. Jänner nochmals unterstrichen. Er hoffe weiterhin, dass zumindest eine beschränkte Zahl zugelassen werden. "Strauß ohne Zuschauer zu spielen, ist fast pervers", wurde der Maestro von der italienischen Nachrichtenagentur ANSA zitiert.

Seine größte Sorge sei es, dass sich die Zuschauer in diesen Monaten der Pandemie daran gewöhnen könnten, auf Theater und Livekonzerte zu verzichten. Zugleich macht sich der Dirigent auch Sorgen um die Zukunft der Kultur in Italien. "Bei uns gibt es ganze Regionen ohne Theater. Wir haben viele gute Musiker, aber wenige Orchester. In anderen Ländern ist es nicht so", erklärte Muti.

"In Deutschland werden Theater gebaut, in Seoul zählt man 18 Orchester. Während man in China, Korea, Japan und Taiwan die Bedeutung der Musik für die Bildung einer Gesellschaft begriffen hat, werden in Italien Theater geschlossen", klagte der Maestro. Zwar seien die Scala, das Florentiner Opernhaus "Maggio musicale fiorentino" und die römische Oper wichtig, das Land benötige jedoch ein Netz kleiner Theater und Orchester. "Die Lage ist in Italien ernst. Bevor ich sterbe, hoffe ich, dass sich in Italien etwas bewegt", sagte der 79-Jährige.

ribbon Zusammenfassung
  • Riccardo Muti, Dirigent des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker 2021, hat seine Bedenken angesichts eines bevorstehenden Events ohne Zuschauer am 1. Jänner nochmals unterstrichen.
  • Er hoffe weiterhin, dass zumindest eine beschränkte Zahl zugelassen werden.
  • "Strauß ohne Zuschauer zu spielen, ist fast pervers", wurde der Maestro von der italienischen Nachrichtenagentur ANSA zitiert.