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Linzer Happy Birthday für Bruckner: Ländler und Heimat-Pop

Mit einem Gratis-Open Air-Konzert am Linzer Hauptplatz hat das Bruckner Orchester Linz Donnerstagabend den heurigen 200. Geburtstag seines Namensgebers auf besondere Weise gefeiert. Chefdirigent Markus Poschner ließ nicht einfach eine Sinfonie Bruckners spielen, sondern stellte Bruckners tiefe Verbindung zur Volksmusik in den Mittelpunkt. Verstärkung für das in großer Besetzung spielende Orchester kam von der oberösterreichischen Band folkshilfe.

Auch der Aufführungsort stellte eine Nähe zu Bruckner her. Im benachbarten Alten Dom wirkte Bruckner 13 Jahre als Organist, ebenso in der wenige Schritte entfernten Stadtpfarrkirche, neben der er auch gewohnt hat. Zu dem vorzeitigen Geburtstags-Happening - Bruckners Geburtstag ist am 4. September - kamen mehrere tausend Menschen um gemeinsam mit Bruckner Orchester und folkshilfe zu feiern.

Der Auftakt des vorerst noch lauen Abends, mit dem Konzert für Violoncello und Blasorchester (nebst Schlagzeug und einem Kontrabass) von Friedrich Gulda, wurde der Programmierung vorzüglich gerecht. Bereits im ersten der fünf Sätze begeisterte der junge österreichische Cello-Star Kian Soltani. Den jazzigen Soli folgten friedliche, ländlich klingende Passagen, die an Almidyllen erinnerten. Assoziationen an Abendstimmungen, das eine und andere Kärntner Volkslied und heimatliche Tänze und Ländler erklangen. Den Gegensatz dazu bildete der 3. Satz des Werks mit einem virtuosen Cello-Solo, für das es in einem Jazz-Konzert Zwischenapplaus gegeben hätte. Gulda scheute sich auch nicht seine Komposition mit Jahrmarkts-Blasmusik zu beenden. Heftiger Beifall des Publikums.

Natürlich durfte an dem Abend das Scherzo aus Bruckners Sinfonie Nr. 4, mit den bekannten Ländler, nicht fehlen. Mit dem effektvollen "Walküren-Ritt" von Richard Wagner und der "Wilhelm Tell"-Ouvertüre von Gioachino Rossini wurden von Bruckner verehrte Kollegen präsentiert. Zwei Nummern aus "Star Wars" leiteten schließlich zum Auftritt des folkshilfe-Trios über. Einige ihrer bekanntesten Songs - wie "Schena Mensch" oder "Nach jedem Regen kummt wieda die Sunn" - wurden von einem sinfonischen "Klangteppich" begleitet. Einsetzender Regen vereitelte dann aber das Mitsingen des Publikums - dennoch großer Jubel für alle Mitwirkenden.

(Von Wolfgang Katzböck/APA)

(S E R V I C E - https://www.bruckner-orchester.at/de/)

ribbon Zusammenfassung
  • Das Bruckner Orchester Linz feierte den 200. Geburtstag von Anton Bruckner mit einem Gratis-Open-Air-Konzert am Linzer Hauptplatz, an dem mehrere tausend Menschen teilnahmen.
  • Chefdirigent Markus Poschner hob Bruckners Verbindung zur Volksmusik hervor und wurde von der Band folkshilfe unterstützt, die einige ihrer bekanntesten Songs spielte.
  • Der Abend begann mit Friedrich Guldas Konzert für Violoncello und Blasorchester, aufgeführt vom österreichischen Cellisten Kian Soltani, und beinhaltete auch Werke von Wagner und Rossini sowie zwei Stücke aus Star Wars.