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Kunstschätze aus der Gotik kehren nach Salzburg zurück

20. März 2025 · Lesedauer 2 min

Dem Bergbau- und Gotikmuseum Leogang ist es nun gelungen, zwei Kunstschätze aus dem Spätmittelalter zurück nach Salzburg zu holen. Zum einen konnte das Museum einen Kelch des Salzburger Erzbischofs Johann II von Reisberg aus der Zeit um 1430 erwerben, auf dem sich eine der frühesten Abbildungen des Salzburger Wappens findet, zum anderen wurde eine sogenannte Schöne Madonna aus Salzburg aus der Zeit um 1420 angekauft. Am Donnerstag wurden sie der Öffentlichkeit vorgestellt.

Wie und wann die beiden Kunstobjekte aus Salzburg verschwunden sind, konnte nicht mehr festgestellt werden, sagte der Kustos des Museums, Andreas Herzog, zur APA. Vor allem während der Napoleonischen Kriege wurden viele Kunstschätze nach Frankreich verbracht, und nach der Eingliederung Salzburgs zu Österreich 1816 verschwanden viele Kulturgüter Richtung Wien. Möglich sei aber auch, dass die Gegenstände mit Einsetzen des Kunsthandels außer Landes kamen, sagte Herzog. Der Kelch ist nun von einem "Museumsfreund" in Paris aufgestöbert worden, wo er bei einer Auktion zur Versteigerung angeboten wurde. Mit finanzieller Hilfe eines weiteren Mitglieds des Museumsvereins konnte das Stück um einen fünfstelligen Betrag erworben werden.

Für die Madonna musste ein sechsstelliger Betrag aufgebracht werden. "Schöne Madonnen" haben ganz bestimmte Stilmerkmale und wurden um 1400 vor allem in Salzburg und Prag geschaffen. Rund 50 Figuren dürften heute noch erhalten sein. Der jetzige Ankauf gehörte zur Sammlung des Sängers Anton Dermota und war schon 1965 bei einer Madonnen-Schau öffentlich ausgestellt. Das Bergbau- und Gotikmuseum entdeckte die Figur dann wieder bei einem Kunsthändler in Deutschland. Als Leihgabe gelangte sie dann zurück nach Salzburg in das Leoganger Museum, nun konnten auch Finanziers für den Ankauf gefunden werden, erklärte der Kustos.

Zusammenfassung
  • Das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang hat zwei mittelalterliche Kunstschätze nach Salzburg zurückgebracht: einen Kelch aus der Zeit um 1430 und eine 'Schöne Madonna' von etwa 1420.
  • Der Kelch wurde in Paris für einen fünfstelligen Betrag erworben, während die Madonna für einen sechsstelligen Betrag von einem deutschen Kunsthändler gekauft wurde.
  • Die Rückführung wurde durch finanzielle Unterstützung des Museumsvereins ermöglicht, erklärte Kustos Andreas Herzog.