Keine weiteren Helnwein-Tücher im Stephansdom
Das am Mittwoch erstmals vorgelegte "Ostertuch" eines Kindes mit den Wundmalen Christi sei zwar in sich ein "beeindruckendes und ernstzunehmendes Kunstwerk", hieß es seitens des Domkapitels. Im Blick auf Ostern und die Art der Darstellung könne es aber "Menschen verstören" und polarisieren, weswegen die geplante Fortsetzung des Helnwein-Zyklus nicht stattfindet. Das Tuch rege zwar zum Nachdenken über die Gewalt an den Schwächsten an und passe theologisch zum Topos von Christus, in der unvermittelten Drastik der fotorealistischen Darstellung eines blutenden Kindes als 14 Meter hohes, dominantes Element des Altarraumes riskiere dieses Motiv aber, "Menschen zu verstören oder in ihren Gefühlen zu verletzen", gab das Domkapitel zu bedenken.
Gerade zu Ostern solle der Dom kein "Ort der Polarisierung" sein. Das derzeit den Hochaltar des Stephansdoms verhüllende "Fastentuch" soll daher wie vorgesehen bis zum Karsamstag hängen bleiben und dann abgenommen und nicht durch ein weiteres Tuch ersetzt werden.
Zusammenfassung
- Gottfried Helnweins 'Fastentuch' im Stephansdom wird nicht durch geplante 'Ostertuch' und 'Pfingsttuch' fortgesetzt.
- Das Domkapitel von St. Stephan befürchtet, dass die Darstellung eines Kindes mit den Wundmalen Christi auf dem 'Ostertuch' Menschen verstören könnte.
- Das bestehende 'Fastentuch' bleibt bis zum Karsamstag und wird dann entfernt, ohne Ersetzung durch ein neues Tuch.