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Jüdisches Museum Berlin widmet sich jüdischem Leben in DDR

Das Jüdische Museum in Berlin plant eine große Ausstellung zu jüdischem Leben in der DDR. Dazu werden noch Objekte gesucht: Fotografien, Filme, Dokumente und Gegenstände, die Einblicke in das jüdisches Alltagsleben, in religiöse Traditionen oder in die Verbindungen zur Mehrheitsgesellschaft und zum Staat geben. "Ihre Geschichten sind uns wichtig!", heißt es dazu. "Im Zentrum stehen die Stimmen der Zeitzeugen", erklärte Kuratorin Tamar Lewinsky das Konzept der Ausstellung.

Über die Pläne des Museums hatte zuvor die "Berliner Morgenpost" berichtet. "Wir suchen Objekte, die stark sind durch die Geschichten, die sich damit verbinden", sagte Lewinsky. Ein Beispiel: ein Luach, ein Kalender, der jüdische und sozialistische Feiertage erwähnt. Auch Zeitzeugen können sich noch melden. "Wir wollen auch die leiseren, die unbekannteren Stimmen", erläuterte die Kuratorin.

Jüdische Gemeinden gab es demnach beispielsweise in Berlin, Erfurt, Halle, Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), Leipzig und Dresden. Aber auch das jüdische Leben außerhalb der Gemeinden soll Thema der für Sommer 2023 geplanten Präsentation werden. In dieser Größenordnung sei es die erste Ausstellung zum Thema.

Wie hoch der Anteil von Menschen mit jüdischem Glauben oder mit jüdischen Wurzeln in der DDR war, lässt sich laut Lewinsky nicht genau sagen. Es gab demnach aber beispielsweise eine Jugendgruppe und auch Ferienlager an der Ostsee. An Judaika habe Mangel geherrscht - etwa bei den Sedertellern für die Speisen beim Pessach-Fest.

ribbon Zusammenfassung
  • Dazu werden noch Objekte gesucht: Fotografien, Filme, Dokumente und Gegenstände, die Einblicke in das jüdisches Alltagsleben, in religiöse Traditionen oder in die Verbindungen zur Mehrheitsgesellschaft und zum Staat geben.
  • Jüdische Gemeinden gab es demnach beispielsweise in Berlin, Erfurt, Halle, Karl-Marx-Stadt, Leipzig und Dresden.
  • In dieser Größenordnung sei es die erste Ausstellung zum Thema.