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"Brillant und vielschichtig": Trauer um Donald Sutherland

Der Tod des Schauspielers Donald Sutherland hat in Hollywood und selbst in den höchsten Kreisen der Politik viel Trauer und Anteilnahme ausgelöst. Sutherland starb im Alter von 88 Jahren in Miami, wie unter anderem die britische Nachrichtenagentur PA am Donnerstagabend unter Berufung auf seinen Agenten meldete.

Donald Sutherlands Sohn, der Schauspieler Kiefer Sutherland, würdigte seinen Vater in sozialen Medien. "Ich persönlich halte ihn für einen der wichtigsten Schauspieler in der Geschichte des Films. Nie von einer Rolle eingeschüchtert, ob gut, böse oder hässlich. Er hat geliebt, was er getan hat, und getan, was er geliebt hat, mehr kann man nicht verlangen. Ein gut gelebtes Leben."

US-Präsident Joe Biden würdigte Sutherland als geliebten Ehemann, Vater, Großvater und Schauspieler, der "einer wie keiner" gewesen sei. Er habe die Welt jahrzehntelang inspiriert und unterhalten. "Meine Gedanken sind bei seiner Familie und all denen, die ihn liebten", schrieb er auf der Online-Plattform X.

"Wir haben einen der Großen verloren", schrieb der kanadische Premierminister Justin Trudeau bei X. "Donald Sutherland hat ein Level von Brillianz in seine Kunstform gebracht, bei der nur wenige mithalten konnten. Ein herausragender, legendärer Schauspieler - und ein großartiger Kanadier." Der polnische Regierungschef Donald Tusk kommentierte: "Ruhe in Frieden, Donald Sutherland - der Beste aller Donalds."

Bekannt wurde der 1935 in der kanadischen Provinz New Brunswick geborene und vielfach ausgezeichnete Sutherland unter anderem als skrupelloser Präsident Snow aus der "Tribute von Panem"-Blockbuster-Reihe. Seit den 1960er Jahren hatte der fünffache Vater in über 150 Filmen und TV-Produktionen mitgespielt - und dabei mit enormer Wandlungsfähigkeit jedes Genre bedient.

Der Kriegsklassiker "Das dreckige Dutzend" (1967) war sein erster internationaler Erfolg. Mit Robert Altmans Militär-Satire "M.A.S.H." kam ein weiterer Hit. 1971 brillierte er als Privatdetektiv in Alan Pakulas Psychothriller "Klute" an der Seite von Jane Fonda.

In Hollywood wurde er 2011 mit einem Stern auf dem "Walk of Fame" verewigt, gleich neben der Plakette seines Sohnes Kiefer. Doch die höchste Ehre gab es nicht. Trotz seiner vielen herausragenden Rollen war Sutherland nie für einen Oscar nominiert. Die Film-Akademie würdigte ihn 2017 immerhin außerhalb des Wettbewerbs mit einem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.

"Mein Herz ist gebrochen", schrieb die Oscar-Preisträgerin Fonda (86) auf Instagram. "Donald war ein brillanter Schauspieler und ein vielschichtiger Mensch."

Schauspieler Michael Douglas (79) wünschte Sutherland auf Instagram, dass er in Frieden ruhe. "Was für ein liebenswerter, talentierter und interessanter Mann." Der deutsche Regisseur Roland Emmerich (68) sprach von einem "großen Privileg, mit dem unglaublich begabten und legendären Donald Sutherland" den Film "Moonfall" gedreht zu haben. "Eine wahre Leinwand-Ikone des modernen Kinos hat uns verlassen. Mein tief empfundenes Beileid an seine Familie."

Auch Stars wie Elijah Wood, John Cusack oder Rob Lowe drückten in den sozialen Medien ihre Trauer über den Tod des Schauspielers aus.

ribbon Zusammenfassung
  • Sutherland spielte seit den 1960er Jahren in über 150 Filmen und TV-Produktionen mit und wurde besonders durch seine Rolle als Präsident Snow in der 'Tribute von Panem'-Reihe bekannt.
  • Obwohl er nie für einen regulären Oscar nominiert wurde, erhielt er 2017 einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. 2011 wurde er mit einem Stern auf dem 'Walk of Fame' geehrt.