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Heimisches Psychodrama "Des Teufels Bad" im Berlinale-Bewerb

Das österreichische Regieduo Veronika Franz und Severin Fiala ist mit seinem neuen Werk im Wettbewerb der 74. Berlinale vertreten: "Des Teufels Bad" wird im Februar mit 19 anderen cineastischen Arbeiten in Berlin um den Goldenen Bären rittern. Das gab das Filmfestival am Montag bekannt. Im Psychodrama "Des Teufels Bad" spielt Musikerin Anja Plaschg (Soaphtml5-dom-document-internal-entity1-amp-endSkin) eine Frau im 18. Jahrhundert, die mit der freudlosen Welt fremdelt und sich immer weiter in sich selbst zurückzieht.

In dem Film, für den Plaschg auch die Musik komponiert hat, sind unter anderen auch David Scheid, Maria Hofstätter und Lukas Walcher zu erleben. Festivaldirektor Carlo Chatrian lobte den politischen Zugang des Werks. Zu den weiteren 19 Arbeiten, die von 15. bis 25. Februar in der deutschen Hauptstadt im Wettbewerb vertreten sind, gehören etwa der Thriller "A Different Man" von Aaron Schimberg, in dem unter anderen die norwegische Erfolgsschauspielerin Renate Reinsve zu sehen ist oder Olivier Assayas' "Hors du temps", der gänzlich im Landhaus seiner Eltern gedreht wurde. Andreas Dresen zeigt mit "In Liebe, Eure Hilde" ebenfalls seinen neuen Film über eine Liebe in Nazideutschland während des Zweiten Weltkriegs, für den er Shootingstar Liv Lisa Fries ins Ensemble holen konnte, während Stammgast Hong Sangsoo Isabelle Huppert für "Yeohaengjaui pilyo" (A Traveler's Needs) verpflichtet hat.

Sechs der insgesamt 20 Wettbewerbsfilme entstanden unter der Regie von Frauen. Insgesamt sind heuer bei der Berlinale 233 Filme aus 80 Ländern zu sehen, nachdem es im Vorjahr noch 283 Produktionen gewesen waren. Eine Internationale Jury vergibt den Goldenen und die Silbernen Bären, wobei das Gremium heuer unter Vorsitz von Jurypräsidentin Lupita Nyong'o steht, die 2014 einen Oscar als Nebendarstellerin in "12 Years A Slave" gewann. Regisseur Martin Scorsese erhält darüber hinaus für sein Lebenswerk den Goldenen Ehrenbären.

Das Historiendrama "Des Teufels Bad", bei dem Kameramann Martin Gschlacht für die bildliche Gestaltung verantwortlich zeichnet, ist dabei nur eines von mehreren heimischen Werken, die heuer in Berlin zu sehen sein werden. In der Sektion Encounters ist die heimische Regiedoyenne Ruth Beckermann mit "Favoriten" vertreten, für den die Filmemacherin über drei Jahre hinweg eine Klasse im namensgebenden Wiener Gemeindebezirk begleitet hat. Und bereits seit längerem bekannt ist, dass Josef Haders neuer Film "Andrea lässt sich scheiden" mit Birgit Minichmayr in der Sparte Panorama Weltpremiere feiert, während Anja Salomonowitz' "Mit einem Tiger schlafen" - ebenfalls mit Minichmayr als Hauptdarstellerin in der Rolle als Malerikone Maria Lassnig - im Forum läuft. Ebenfalls im Forum zeigt Alexander Horwath sein Dokumentarprojekt "Henry Fonda For President". Und im Panorama ist die Koproduktion "I'm Not Everything I Want To Be" von Klára Tasovská zu erleben.

Das nach der heurigen Ausgabe scheidende Berlinale-Führungsduo Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian, dem im April die US-Amerikanerin Tricia Tuttle nachfolgt, betonte unterdessen, dass das Filmfestival als Plattform für friedlichen Dialog in kriegerischen Zeiten dienen solle. "Unser Mitgefühl gilt allen Opfern der humanitären Krise im Nahen Osten und andernorts", so Chatrian. So werde es im Rahmen der Festspiele unter anderem ein Panel zum Thema "Filmemachen in Zeiten von internationalen Krisen und zukünftigen Perspektiven" geben. "Als Kulturinstitution beziehen wir eine starke Stellung gegen jede Form der Diskriminierung und setzen uns für kulturelle Verständigung ein", machte indes die kaufmännische Leiterin Rissenbeek deutlich.

(S E R V I C E - www.berlinale.de)

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  • Das österreichische Regieduo Veronika Franz und Severin Fiala ist mit seinem neuen Werk im Wettbewerb der 74. Berlinale vertreten: "Des Teufels Bad" wird im Februar mit 19 anderen cineastischen Arbeiten in Berlin um den Goldenen Bären rittern.
  • Im Psychodrama "Des Teufels Bad" spielt Musikerin Anja Plaschg eine Frau im 18. Jahrhundert, die mit der freudlosen Welt fremdelt und sich immer weiter in sich selbst zurückzieht.