"Fürstenfeld" nach FPÖ-Sieg mit neuem Text? Das sagt Sinabelkirchen

50,8 Prozent wählten in Sinabelkirchen die FPÖ. Bekannt ist der Ort auch durch eine Textzeile im Lied "Fürstenfeld" - dort will ihn Musiker Schiffkowitz jetzt aber wegen des FPÖ-Erfolgs streichen. In der Gemeinde ist man empört, dem Wunsch des Musikers wolle man sich nicht anschließen.

1984 sang das Musik-Trio S.T.S. erstmals die mittlerweile berühmte Zeile "I will ham nach Fürstenfeld". Das Lied wurde rasch zum Hit und weit über die Grenzen der namensgebenden Gemeinde in der Steiermark bekannt.

Ein Rundruf in der PULS 24 Redaktion zeigte: Bis auf eine Redakteurin kannten alle den Song (besagte Redakteurin hat im Zuge des Schreibens dieses Artikels aber viel dazugelernt und - allem voran - das Lied mittlerweile auch gehört, Anm.).

In dem über 40 Jahre alten Hit (womöglich ein Grund, warum die unwissende Redakteurin unwissend war, Anm.) singt das Trio auch die Zeile: "I spiel höchstens no' in Graz, Sinabelkirchen und Stinatz." Künftig will Schiffkowitz den Ortsnamen seiner Heimatgemeinde Sinabelkirchen aber streichen, denn dort hat die FPÖ bei der steirischen Landtagswahl mit 50,8 Prozent eine absolute Mehrheit.

Entrüstung in Sinabelkirchen

Das sorgt in der 4.500-Personen-Gemeinde für Unverständnis. "Für mich gibt's das Lied nur mit der Textzeile", sagt etwa eine Frau. "Ich mag das Lied, es wird bei jedem Festl gesungen, bei jeder Feier und ich finde, es hat mit der Politik überhaupt nix zu tun", so eine andere.

Dass der Song nicht politisch sei, meint auch ein weiterer, denn man könne das Kreuzerl in der Wahlurne "machen, wie man will".

Schiffkowitz sieht das anders: "Dass eine Partei, die nur auf Spaltung und Ausgrenzung setzt, so viele Stimmen bekommen hat – ich verstehe es einfach nicht. Als Demokrat nehme ich das Wahlergebnis aber zur Kenntnis."

FPÖ-Chef Herbert Kickl schoss zurück: "Ich dachte zuerst, das sind Fake News. Offenbar doch nicht. Naja, ein 'echter' Demokrat halt, oder vielleicht doch nicht so ganz 100-prozentig?"

Eines hat die Aufregung rund um den Song aber auf jeden Fall gebracht: Mindestens eine Person hat ihn - spät, aber doch - neu entdeckt.

ribbon Zusammenfassung
  • 50,8 Prozent wählten in Sinabelkirchen die FPÖ.
  • Bekannt ist der Ort auch durch eine Textzeile im Lied "Fürstenfeld" - dort will ihn Musiker Schiffkowitz jetzt aber wegen des FPÖ-Erfolgs streichen.
  • In der Gemeinde ist man empört, dem Wunsch des Musikers wolle man sich nicht anschließen.