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Filmfestival Locarno bietet Filmkunst und Atmosphäre

Vom 2. bis 12. August wird der Schweizer Urlaubsort Locarno wieder für zehn Tage zum Zentrum der Filmwelt. Das 76. Filmfestival Locarno lädt ein. 214 Kurz-, Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme werden in verschiedenen Sektionen und Wettbewerben zu sehen sein. Im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden ist auch die österreichische Koproduktion "Animal" der Regisseurin Sofia Exarchou mit dem Wiener Szeneoriginal Voodoo Jürgens in der griechischen Animateurshölle.

"Animal" ist aber nicht das einzige Werk aus Österreich in Locarno. In der Sparte "Semaine de la critique" ist das Südtiroler Regieduo Julia Gutweniger und Florian Kofler mit "Vista Mare" über den Massentourismus an der Adria als Weltpremiere vertreten, während hier Joerg Burgers Porträt "Archiv der Zukunft" über das Naturhistorische Museum Wien nach der Diagonale-Uraufführung erneut zu sehen ist. Das Regiekollektiv Total Refusal zeigt seinen "Kinderfilm" in der Sektion "Pardi di domani", wo auch der gebürtige Steirer Lukas Marxt mit "Valley Pride" über die kalifornische Agro-Wüste sowie die österreichisch-südafrikanische Koproduktion "Loving in Between" von Jyoti Mistry mit dabei ist.

Auch das deutsche Kino ist in diesem Jahr vielfach vertreten. Drei Regisseurinnen präsentieren ihre Spielfilme beim Nachwuchs-Wettbewerb "Cineasti del presente" ("Filmemacher der Gegenwart"): Claudia Rorarius zeigt "Touched", Katharina Huber "Ein schöner Ort" und Katharina Lüdin "Und dass man ohne Täuschung zu leben vermag". Ihre Filme eint bei allen formalen Unterschieden, dass sie mit jungen Heldinnen auf Sinnsuche gehen. Im insgesamt Arbeiten umfassenden Hauptwettbewerb laufen zwei Filme, die mit Beteiligung deutscher Produzenten realisiert wurden: "Stepne" von der ukrainischen Regisseurin Maryna Vroda und "Critical Zone" des iranischen Regisseurs Ali Ahmadzadeh.

Auch in diesem Jahr dürften die abendlichen Freiluftaufführungen von Filmen außerhalb aller Wettbewerbe für Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer das A und O des Festivals sein. Zu den Highlights hier gehört der diesjährige Gewinnerfilm des Goldenen Palme von Cannes, das packende französische Kriminaldrama "Anatomie d"une chute" ("Anatomie eines Sturzes") mit dem deutschen Filmstar Sandra Hüller in der Hauptrolle.

In Locarno wird seit jeher weniger mit Glanz und Glamour gelockt als mit sommerlich entspannter Atmosphäre und starker Filmkunst. Dabei geben junge Filmemacherinnen und Filmemacher den Ton an. Das Festival gilt als wichtigste Tribüne für neue Talente. Spätere Regiestars wie Woody Allen, Andrei Tarkowski und die Coen-Brüder haben hier ihre Weltkarrieren gestartet. Dennoch sind einige Star-Auftritte versprochen. Erwartet werden beispielsweise der seit seiner Oscar-Nominierung für die Darstellung eines Punk-Musikers im Drama "The Sound of Metal" (2021) hoch gehandelte englische Schauspieler und Musiker Riz Ahmed, der schwedische Schauspieler Stellan Skarsgård ("Mamma Mia!") und Englands Regie-Legende Ken Loach ("Ich, Daniel Blake").

Zum Finale des Festivals hat sich Weltstar Cate Blanchett ("Tár") angekündigt. Die Oscar-Preisträgerin kommt als Produzentin des Dramas "Shayda" von der iranisch-australischen Filmemacherin Noora Niasari. Cate Blanchett soll der Abschlussgala unterm Sternenzelt besonderen Glanz verleihen. Auf dieser Gala am späten Abend des 12. August werden der Goldene Leopard und die anderen Preise des Filmfestivals vergeben.

(S E R V I C E - https://www.locarnofestival.ch)

ribbon Zusammenfassung
  • Vom 2. bis 12. August wird der Schweizer Urlaubsort Locarno wieder für zehn Tage zum Zentrum der Filmwelt.
  • Auch in diesem Jahr dürften die abendlichen Freiluftaufführungen von Filmen außerhalb aller Wettbewerbe für Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer das A und O des Festivals sein.
  • In Locarno wird seit jeher weniger mit Glanz und Glamour gelockt als mit sommerlich entspannter Atmosphäre und starker Filmkunst.