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Erste Burgtheater-Premiere unter Corona-Bedingungen

Mit viel Applaus ist am Freitagabend die erste Burgtheater-Premiere unter Corona-Bedingungen zu Ende gegangen. Direktor Martin Kusej inszenierte Calderons "Das Leben ein Traum" als über dreistündige düstere Auseinandersetzung über das Verhältnis von Traum und Wirklichkeit, die Versuchung der Macht und die Natur des Menschen, die ihn vom Tier kaum unterscheidet.

Das Burgtheater setzt auf einen "dynamischen Saalplan" mit jeweils einem freien Platz zwischen gemeinsamen Besuchergruppen. In dem Haus, das sonst einen Fassungsraum von 1.175 Sitzplätzen, 85 Stehplätzen und 12 Rollstuhlplätzen aufweist, waren nach Angaben des Theaters 691 Besucherinnen und Besucher bei der ersten Vorstellung einer Saison, deren Bedingungen sich rasch ändern können. Bereits ab 1. Oktober müssen die Masken, so die Corona-Ampel weiter auf gelb steht, auch während der Vorstellung aufbehalten werden. Vorläufig wird per Tonband nur die Empfehlung dazu ausgesprochen.

Für verschiedene Sektoren gibt es separate Zugangswege, in der Pause werden die Besucher vom Saalpersonal nach Reihen gestaffelt zum Verlassen des Saales aufgefordert, und noch eine Neuerung gibt es: Erstmals ist auch der schmale, Ring-seitige Balkon des Pausenfoyers zugänglich. Alle Maßnahmen wurden von den Besuchern, die sich sonst unter dem Begriff "Theatermaske" wohl etwas anderes vorgestellt haben, diszipliniert befolgt.

Auf der Drehbühne dominieren zwei Räume: eine Art Kohlenkeller mit einem Berg von Briketts und ein Zimmer mit gekippten, einsturzgefährdeten Wänden. Hier entfaltet sich das Drama um Königssohn Sigismund (eindrucksvoll: Franz Pätzold), der von seinem Vater Basilius (Norman Hacker) weggesperrt wurde, weil die Sterne ihm eine tyrannische Herrschaft vorausgesagt haben, und der nun quasi die Probe aufs Exempel abliefern darf - eine Probe, die sogleich ein unschuldiges Opfer fordert.

Bereits am Samstag im Akademietheater mit "antigone. ein requiem" von Thomas Köck die nächste Premiere des Burgtheaters.

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  • Das Burgtheater setzt auf einen "dynamischen Saalplan" mit jeweils einem freien Platz zwischen gemeinsamen Besuchergruppen.