Die Schweiz lockert den Kultur-Lockdown - ein bisschen
"Die Zahlen steigen zwar, aber nicht sehr stark", hatte am Mittwoch Gesundheitsminister Alain Berset die Aktion begründet. Deshalb sei die Regierung bereit, "etwas mehr Risiken einzugehen". Einige Programmkinos in Zürich und Luzern gaben denn auch postwendend bekannt, ab 22. April wieder Cinephile begrüßen zu wollen.
Die verkündeten Maßnahmen motivieren indes längst nicht alle Veranstalter, in Jubelstürme auszubrechen. Die Arbeitsgruppe Taskforce Culture begrüßte zwar grundsätzlich den Schritt, stellte aber klar, dass mit den konkreten Auflagen weiterhin nicht normal gearbeitet werden könne. Noch am Mittwochnachmittag teilten das Royal Arena Festival, das Lakelive Festival und Opundart Openair mit, erst wieder 2022 stattzufinden. Auf nächstes Jahr verschoben wird wegen der Publikumsbeschränkung auch das Musical "Space Dream" in Zürich.
Für das legendäre Montreux Jazz Festival ist eine Absage hingegen keine Option, so die Veranstalter. Sie setzen für die 55. Ausgabe von Anfang bis Mitte Juli auf eine Seebühne mit 600 Sitzplätzen und ein pandemiekompatibles Konzept setzen. Und auch das Locarno Filmfestival geht davon aus, dass man im August die 74. Ausgabe wird abhalten können.
Allerdings sieht sich Locarno mit schlechten Zahlen konfrontiert. So hat man nun bekannt gegeben, das Jahr 2020 mit einem Bilanzminus von 7,4 Mio. Franken (6,71 Mio. Euro) abgeschlossen zu haben. Die Situation sei allerdings trotz der widrigen Umstände unter Kontrolle, eilte man sich zu betonen. Geplant ist, die heurige Ausgabe des Festivals von 4. bis 14. August über die Bühne gehen zu lassen.
Zusammenfassung
- Die Kulturszene in der Schweiz kann ab Montag einen Neustart wagen - wenn sie denn will.
- Noch am Mittwochnachmittag teilten das Royal Arena Festival, das Lakelive Festival und Opundart Openair mit, erst wieder 2022 stattzufinden.
- Für das legendäre Montreux Jazz Festival ist eine Absage hingegen keine Option, so die Veranstalter.
- Geplant ist, die heurige Ausgabe des Festivals von 4. bis 14. August über die Bühne gehen zu lassen.