Der Maler ohne Schublade: Peter Sengl ist 80
Zu sehen ist dabei in der Galerie Suppan ein Querschnitt von Sengls künstlerischem Schaffen. Dieses reicht von erotischen Fantasien mit Frauen und/oder Tieren bis zu Bildern, auf denen Körper und Maschinen mittels Scharnieren und Verschraubungen zu surrealen, an Horrorfilme und Angstträume erinnernden Arrangements verbunden sind. Die Ironie kommt bei Sengl genauso wenig zu kurz wie die Farbpracht.
Geboren wurde Peter Sengl am 4. März 1945 im steirischen Unterbergla, südlich von Graz. 1963 ging er nach Wien und studierte an der Akademie der bildenden Künste bei Sergius Pauser. In der Bundeshauptstadt lernte er im legendären Cafe Hawelka auch seine spätere Frau Susanne Lacomb kennen. Die gemeinsame Tochter Deborah, die heute ebenfalls erfolgreich als Künstlerin tätig ist, wurde 1974 geboren.
1971 hatte Sengl seine ersten Einzelausstellungen in Graz - im Forum Stadtpark und der Künstlerhaus Galerie. Im selben Jahr erhielt der Künstler mit dem Kunstpreis Forum Stadtpark und dem Steirischen Kunstpreis erste Auszeichnungen.
Im Lauf der Jahrzehnte erarbeitete sich der Maler mit seinem "provokativen Wunderland", wie es die Galerie Suppan formuliert, eine ganz eigenständige Position in der österreichischen Gegenwartskunst, die in keine Schublade passen will. "Die relativ gute Identifizierungsquote meiner Bilder ist mir wichtig", sagte er einmal in einem APA-Interview. Dass seine Mensch-Maschinen-Verbindungen immer wieder in die Sado-Maso-Ecke gerückt werden, passt Sengl weniger: "Wenn es mir ums Schockieren gehen würde, könnte ich durchaus ein Schäuferl nachlegen." Er selbst bezeichnete sich einmal als "abstrakter Maler, der sich gegenständlicher Dinge bedient, um ein Bild aufzubauen".
Bisher letzte große Retrospektive im Leopold Museum
Sengls Arbeiten waren über die Jahre in diversen Einzelausstellungen heimischer Ausstellungshäuser - etwa im mumok, im Lentos in Wien, im Wien Museum (damals noch: Historisches Museum der Stadt Wien) oder im damaligen Essl Museum in Klosterneuburg zu sehen. Die bis dato letzte große Retrospektive widmete das Leopold Museum 2015 dem Jubilar zum damaligen 70er unter dem Titel "Sengl malt".
Ein Jahr später folgte dann mit der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich eine Würdigung ganz offiziöser Natur. Die Laudatio hielt damals Michael Schottenberg - und der frühere Wiener Volkstheater-Chef ist auch zur Ausstellungseröffnung in der Galerie Suppan als Redner angekündigt, um dem Geburtstagskind einmal mehr Rosen zu streuen.
(S E R V I C E - "Peter Sengl. Sein Universum zum 80iger" in der Galerie Suppan, Standort Palais Coburg, Wien 1., Seilerstätte 3c, 6. März bis 22. April, Termine nach Vereinbarung, www.suppanfinearts.com; www.petersengl.at;)
Zusammenfassung
- Der österreichische Maler Peter Sengl feiert seinen 80. Geburtstag mit einer Ausstellung in der Wiener Galerie Suppan, die vom 6. März bis 22. April stattfindet.
- Sengl, bekannt für seine vielfältigen Werke, die von erotischen Fantasien bis zu surrealen Mensch-Maschinen-Verbindungen reichen, wurde 1945 in der Steiermark geboren und studierte in Wien.
- 2016 wurde ihm das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen, und seine letzte große Retrospektive fand 2015 im Leopold Museum statt.