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Britischer Regisseur Loach aus Labour-Partei ausgeschlossen

Der britische Filmemacher Ken Loach ist nach eigenen Angaben aus der sozialdemokratischen Labour-Partei ausgeschlossen worden. Grund sei, dass er sich nicht von anderen ebenfalls ausgeschlossenen Ex-Parteimitgliedern distanzieren wollte, teilte Loach am Samstag per Twitter mit. Die Labour-Partei wollte sich zunächst nicht zu dem Vorgang äußern.

Hintergrund sind jahrelange Antisemitismus-Vorwürfe gegen Teile des linken Parteiflügels, die auch bereits zum Rauswurf von Ex-Labourchef Jeremy Corbyn führten. Dessen Parteiausschluss im vergangenen Jahr wurde zwar wieder zurückgenommen, doch eine Rückkehr in die Fraktion wird ihm von seinem Nachfolger Keir Starmer weiterhin verwehrt. Corbyn hatte gesagt, das Antisemitismus-Problem in der Partei werde "aus politischen Gründen dramatisch überbewertet", relativierte die Aussage später jedoch.

Der 85-jährige Filmemacher Loach, der unter anderem mit dem sozialkritischen Film "Ich, Daniel Blake" 2016 die Goldene Palme bei den Filmfestspielen Cannes gewann, gilt als Corbyn-Unterstützer. In einer Reihe von Tweets am Samstag warf er der Parteiführung vor, eine "Hexenjagd" zu veranstalten und fügte hinzu, Starmer werde "nie eine Volkspartei anführen".

ribbon Zusammenfassung
  • Grund sei, dass er sich nicht von anderen ebenfalls ausgeschlossenen Ex-Parteimitgliedern distanzieren wollte, teilte Loach am Samstag per Twitter mit.
  • Die Labour-Partei wollte sich zunächst nicht zu dem Vorgang äußern.
  • Hintergrund sind jahrelange Antisemitismus-Vorwürfe gegen Teile des linken Parteiflügels, die auch bereits zum Rauswurf von Ex-Labourchef Jeremy Corbyn führten.