Bambi Thug beim Auftritt beim ESC-HalbfinaleYoutube/Screenshot

Bambie Thug: Irlands non-binäre ESC-Hexe sorgt für Wirbel

Der Song Contest ist bekannt für seine teils schrägen Teilnehmer:innen und Auftritte. Bambie Thug, die non-binäre selbsternannte "Hexe", die für Irland ins Rennen geht, sorgte beim ersten Halbfinale mit ihrem Auftritt für ordentlich Aufsehen.

Irland ist beim Eurovision Song Contest nach wie vor Rekordsieger und als solcher vor allem für Balladen im Stile des "ESC-Königs" Johnny Logan bekannt. Heuer schickte die Inselnation das ziemliche Gegenteil: Die "non-binäre Hexe" Bambie Thug wartet mit einer düsteren Mischung aus Okkultismus, Metal und Pop auf und schaffte es so ins ESC-Finale.

Bereits beim Vorentscheid in Irland hagelte es vor allem von rechter Seite Kritik. Die rechtspopulistische IFP sah in Bambie Thugs Antreten "Satanismus und 'non-binären' Woke-Nonsens". Es wurde sogar eine Petition gestartet, dass Bambie Thug nicht antreten solle.

Beim Publikum kamen der Song "Doomsday Blue" und die Performance sehr gut an. Den ESC-Ritterschlag bekam Bambie Thug dann von Johnny Logan höchstpersönlich, der sagte, "Doomsday Blue" könne "den Eurovision gewinnen".

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Bambie Thug wurde 1993 als Bambie Ray Robinson geboren und hat einen schwedischen Vater und eine irische Mutter und outete sich als non-binär - die selbsternannte "Hexe" sieht sich weder als Mann noch als Frau. 

Düstere Musik, explizites Video

Hexerei auch spielt eine große Rolle im Auftritt und der Bühnenshow. Die Themen der Musik sind vielfach reichlich düster: Es geht unter anderem um Drogensucht und Okkultismus, aber auch Sex. Das Video von Bambies Debüt-Single wurde wegen expliziter Sexszenen ungekürzt nur auf Porno-Plattformen veröffentlicht.

Bambie, die die Musik als "Ouija-Pop" (in Anlehnung an das Brett, das oft für Geisterbeschwörungen verwendet wird), will mit dem Song und der düsteren Bühnenshow, eigene Erfahrungen mit sexueller Gewalt "durch einen Fluch bannen".

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Abseits des Musikalischen sorgte Bambie Thug für Aufsehen, weil auf der mitgeführten Flagge eine Botschaft gegen den Krieg in Gaza stehen sollte. Bambie forderte im Vorfeld auch den Ausschluss Israels vom diesjährigen Song Contest. Bei Russland habe man dies auch gemacht, so die Argumentation.

Die ESC-Veranstalter verboten die pro-palästinensische Botschaft aber, daher ist dort am Ende des Auftritts nur "Crown the Witch", also "Krönt die Hexe" zu lesen. Ob die magische Beschwörung Erfolg hat, wird sich am Samstag beim Finale zeigen.

ESC-Starterin Kaleen im Interview

ribbon Zusammenfassung
  • Der Song Contest ist bekannt für seine teils schrägen Teilnehmer:innen und Auftritte.
  • Bambie Thug geht für Irland ins Rennen und sorgte beim ersten Halbfinale mit Lied und Performance für ordentlich Aufsehen.
  • Den düsteren Mix aus Metal, Electro und Pop nennt die non-binäre selbsternannte "Hexe" selbst "Ouija-Pop".
  • Bambie forderte im Vorfeld auch den Ausschluss Israels vom diesjährigen Song Contest. Bei Russland habe man dies auch gemacht, so die Argumentation.