Autoren lesen auf Buchmesse aus Roman von Adania Shibli
Co-Sprecherin Eva Menasse verlas ein Grußwort der Schriftstellerin: "Aus meinem traurigen Schweigen heraus danke ich Ihnen, Euch und dem Publikum. Diese Zuwendung bestätigt mir, dass Literatur für viele von uns eine Lebensader ist." Neben Menasse lasen Deborah Feldman ("Unorthodox"), Tomer Dotan Dreyfus ("Birobidschan"), Sasha Marianna Salzmann ("Außer sich"), Julia Franck ("Die Mittagsfrau") und Dana Vowinckel ("Gewässer im Ziplock").
Shibli sollte eigentlich am Freitag auf der Messe mit dem "Liberaturpreis" des Vereins Litprom ausgezeichnet werden, einer Auszeichnung für Autorinnen aus dem Globalen Süden. Die Buchmesse hatte die Verleihung jedoch kurzfristig auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Der Roman war von der Kritik hoch gelobt worden, wurde aber auch wegen angeblich antisemitischer Klischees kritisiert. Der Roman thematisiert eine Massenvergewaltigung und die Tötung einer jungen Beduinin durch israelische Soldaten im Jahr 1949.
PEN Berlin sieht die Verschiebung kritisch. "Kein Buch wird anders, besser, schlechter oder gefährlicher, weil sich die Nachrichtenlage ändert", hatte Menasse bereits vor der Messe gesagt. Salman Rushdie, der am Sonntag mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels geehrt wird, sagte am Freitag, er hoffe, dass "Verschiebung" kein Euphemismus sei für "Absage" und die Ehrung bald nachgeholt werde.
Zusammenfassung
- PEN Berlin wollte mit der kurzfristig eingeschobenen Veranstaltung dem Roman, über den so viel gesprochen wird, "eine Bühne geben", wie Deniz Yücel sagte, einer der beiden Sprecher der Schriftstellervereinigung.
- Shibli sollte eigentlich am Freitag auf der Messe mit dem "Liberaturpreis" des Vereins Litprom ausgezeichnet werden, einer Auszeichnung für Autorinnen aus dem Globalen Süden.