Ausstellung im hdgö zeigt Urlaubsbilder und Selbstbilder
Als Humus der Schau dienen zwei Fotoalben des Paares Eric Hope und Joyce Ewens, welche die beiden bei Reisen durch Österreich noch vor Abschluss des Staatsvertrages 1953 und 1954 unternahmen. "Welche Blicke vom frühen Tourismus sind propagiert worden - und welche dieser Bilder sind bei den beiden Reisenden angekommen?", sei eine der Grundfragen bei der Konzeption der Ausstellung gewesen, unterstrich hdgö-Direktorin Monika Sommer bei der Präsentation am Mittwoch.
Im Stile der einstigen Fotoalben mit schwarzem Papier gehalten, sind die Aufnahmen im Alma-Rosé-Plateau in toto präsentiert. In der Rückschau wird deutlich, wie sich ein Land kurz nach dem Zweiten Weltkrieg selbst erfand, ein neues Selbstverständnis als Reise- und Kulturnation entwickelte und das Bild eines illyrischen Sehnsuchtsorts entwarf.
Die Selbstfokussierung auf Kriterien wie Landschaft und Kulinarik gehe nicht zuletzt auf die einst entworfenen Konzepte der Tourismuswerbung zurück, so Kurator Stefan Benedik. Und so spürt man dem Umstand nach, wie sehr Tourismus als Bühne der Selbstrepräsentation eines Landes dienen kann. Wieweit dies auf die eigene Realität zurückspiegelt, können Gäste dann nicht zuletzt mittels einer Selfiestation abgleichen, bei der man ein Birkenmotiv nachstellen oder konterkarieren kann, das Eric und Joyce auf ihrer Reise ablichteten.
(S E R V I C E - "Holidays in Austria. Ein Urlaubsland erfindet sich neu" im Haus der Geschichte Österreich, Neue Burg, Wien 1, Heldenplatz, 14. März 2024 bis 6. Jänner 2025. https://hdgoe.at/holidays)
Zusammenfassung
- Die Ausstellung 'Holidays in Austria' im Haus der Geschichte Österreich (hdgö) nimmt Besucher mit auf eine Reise durch das Österreich der 1950er Jahre.
- Anhand von Fotoalben der britischen Touristen Eric Hope und Joyce Ewens zeigt sie, wie sich Österreich nach dem Krieg als Kulturnation neu erfand.
- Die Schau läuft vom 14. März 2024 bis 6. Jänner 2025 und bietet interaktive Elemente wie eine Selfiestation, um die Selbstbilder von damals und heute zu vergleichen.