Art Carnuntum lädt auch heuer ins Amphitheater Petronell

Bordin führt seit vier Jahren das von ihrem 2021 verstorbenen Vater Piero Bordin gegründete Festival weiter. Das ursprüngliche Konzept (antikes Theater am antiken Ort) wurde im Lauf der Jahre auf Weltliteratur erweitert und der Bogen bis in die Gegenwart gespannt. Petronell, so die 28-jährige Intendantin, sei ein "nahrhafter Boden für Philosophie", aber eben auch für den Geist des antiken Theaters. Sie betont das spirituelle Element am Theater, das mehr als Unterhaltung bieten und zur Persönlichkeitsentwicklung und -stärkung beitragen könne.

Als erste diesjährige Produktion im Amphitheater Petronell-Carnuntum gastiert am 30. August das italienische Teatro Attivo mit einer von Mattia Sebastian Giorgetti inszenierten Version des "Medea"-Stoffs, die Texte von Euripides, Seneca, Heiner Müller und Franz Grillparzer verbindet. Heiner Müllers "Hamletmaschine" gelangt am 31. August ebenfalls durch das Teatro Attivo zur Aufführung. Müller verfasste das visionäre Stück 1976: Es beginnt mit einem Mann – vielleicht Hamlet, vielleicht auch nicht – der "auf den Ruinen Europas" sitzt.

Zum Abschluss wird Shakespeares Originaltruppe "The Lord Chamberlain's Men" mit "Hamlet" angekündigt (6. und 7. September). Wie zu Shakespeares Zeiten werden alle Rollen von Männern gespielt. Für alle Aufführungen gibt es einen Busshuttle von und zurück zur Wiener Staatsoper. Wetterfeste Kleidung wird empfohlen.

(S E R V I C E - Welttheaterfestival Art Carnuntum im Amphitheater Petronell: 30. August bis 7. September 2024. www.artcarnuntum.com)