Heards erstes Interview nach Depp-Prozess: "Ich habe viele Fehler gemacht"

Die "Today Show" ist die beliebteste TV-Sendung im US-Frühstücksprogramm. Am Dienstag nahm Amber Heard dort erstmals, nachdem sie den Prozess gegen Johnny Depp größtenteils verlor, Stellung. Das Urteil und die Zeit seither seien surreal und schwierig, erzählt die 36-Jährige der Moderatorin Savannah Guthrie.

"Ich habe immer die Wahrheit gesagt"

"Ich habe während der Beziehung schreckliche Dinge getan, die ich bereue", "wir haben einander schrecklich behandelt", nahm sie zum Vorwurf Stellung, dass sie für ihr Verhalten in der Ehe mit Depp nie Verantwortung übernommen hätte. "Ich habe mich schrecklich verhalten und mich fast selbst nicht wiedererkannt. Ich bereue so viel. Ich bin bis zu einem Punkt gedrängt worden, wo ich kaum mehr den Unterschied zwischen richtig und falsch erkannt habe. Ich habe so viele Fehler gemacht (...) aber ich habe immer die Wahrheit gesagt."  

"Bis zu meinem Todestag werde ich hinter allem stehen, was ich gesagt habe", bezog sich Amber auf den Prozess. Depps Anwaltsteam und viele Fans, die den Prozess online verfolgten, warfen ihr vor, sie hätte während der Verhandlung geschauspielert. "Wochenlang wurde immer wieder gesagt, ich sei eine schlecht Schauspielerin. Wie kann ich plötzlich beides sein?"

"Schrecklichste Erfahrung meines Lebens"

Online sei es während der Zeit vor Gericht drunter und drüber gegangen, "wie hätte sich die Jury davon nicht beeinflussen lassen können?", bezweifelt die Schauspielerin ein faires Urteil. Selbst ein Juror mit den besten Absichten wäre nicht fähig gewesen, dem Tohuwabohu das Depp-Fans vor dem Gericht und Online veranstalteten, zu entkommen. Am Weg zum Gerichtssaal seien die Straßen teilweise bis zu sechs Blöcke lang mit Menschen gesäumt gewesen, die auf Schildern "verbrennt die Hexe" verlangten. Als sie Aussagte sei der Saal mit Captain-Sparrow-Fans gefüllt gewesen. Es sie die "schrecklichste Erfahrung meines Lebens" gewesen. 

Im Interview mit der "Today Show" warf Amber Depp auch erneut vor, gelogen zu haben, als er behauptete, sie nie geschlagen zu haben. Beide Prozesse - der in London, den Depp verlor und der in Virginia, den er größtenteils gewann - begannen, weil der Schauspieler klage, weil eine Zeitung und Amber Heard in einer Zeitung sagten, dass sie Opfer häuslicher Gewalt sei. 

Das Interesse an dem Interview ist seit Tagen weltweit enorm. Während der Clip am Dienstag stark geschnitten wurde, wurde für Freitag eine längere Version versprochen.