Amadeus für das Lebenswerk geht heuer an Karl Ratzer
Am 4. Juli 1950 in prekären Verhältnissen als Kind zweier KZ-Überlebender in Wien geboren, brachte sich Ratzer mit zehn Jahren autodidaktisch das Gitarrespielen bei. Ab seinem 13. Lebensjahr stand er regelmäßig mit legendären Bands wie den Vienna Beatles (1964-1965), The Slaves (1964-1966), The Charles Ryders Corporation (1967-1968), C-Department (1969-1971) und Gipsy Love (1971-1972) auf der Bühne. Diese Jahre prägten Ratzer und ließen ihn zu einem der bekanntesten Rock-Gitarristen im deutschsprachigen Raum aufsteigen.
In den Jahren 1972 bis 1980 lebte er in den USA, wo der gefragte Studio- und Live-Musiker mit Größen wie Chaka Khan, Jeremy Steig, Joe Chambers, Eddie Gomez, Chet Baker, Ray Mantilla, Bob Mintzer oder Steve Grossman zusammenarbeitete. Ab den frühen 80er-Jahren folgten weitere Kollaborationen mit hochrangigen Jazzmusikern wie Fritz Pauer, Hans Koller, Franz Koglmann, den Wienerlied-Legenden Tommy Hojsa und Karl Hodina, Art Farmer, Lee Konitz, Clark Terry, Dan Wall, Sal Nistico, Eddie Lockjaw Davis oder auch mit seinem Cousin, dem Wiener World- und Jazzkünstler Harri Stojka.
Von 1999 bis 2003 war der mehrfach ausgezeichnete Ratzer vier Jahre als Gastprofessor an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz tätig und wechselte 2004 als Dozent an das Vienna Music Institute (VMI). Seit 2010 tritt der Gitarrist vor allem mit den Musikern Ed Neumeister (Posaune), Johannes Enders (Tenorsaxophon), Peter Herbert (Bass) und Howard Curtis (Schlagzeug) in Quintett-, Trio- oder Duo-Formationen in Erscheinung. Seit 2016 gehört Ratzer außerdem zum Ratzer/Herbert/eXtracello-Projekt, das ausschließlich mit Saiteninstrumenten arbeitet. Hier trifft Jazz auf Klassik.
(S E R V I C E - ORF 1 überträgt die Award Show am 28.4. ab 22.50 Uhr)
Zusammenfassung
- Karl Ratzer wird bei den Austrian Music Awards am 28. April im Wiener Volkstheater mit dem Amadeus für sein Lebenswerk geehrt.
- Der Wiener Jazz-Gitarrist zählt seit Jahrzehnten zur absoluten Weltspitze in seinem Genre.
- In den 60er-Jahren begann er mit Formationen wie The Slaves oder Gipsy Love die österreichische Rock-Historie zu prägen, bevor er in die USA und zum Jazz wechselte.
- (S E R V I C E - ORF 1 überträgt die Award Show am 28.4. ab 22.50 Uhr)