Influencer Jeremy Fragrance in einem Aldi-WerbespotAldi/Youtube Screenshot

Nach Trump-Gala Werbe-Deals weg: Jetzt spricht Jeremy Fragrance

Duft-Influencer und Social-Media-Phänomen Jeremy Fragrance war am Wochenende auf einer Gala von extremen Rechten in New York. Nachdem Sky und Aldi nun Werbe-Deals mit ihm beendet haben, meldete er sich selbst zu Wort. Das Video verschwand nach wenigen Stunden wieder von Instagram.

Jeremy Fragrance ist ein Tausendsassa. Der selbsternannte "Nummer 1 Parfüm-Influencer der Welt" ist Autor, Speaker, Reality-TV-Star und vor allem natürlich Selbstdarsteller. Aktuell befindet er sich in New York. Dort besuchte er am Wochenende eine Gala rechter Republikaner. Als Redner trat dort unter anderem Ex-Präsident Donald Trump auf.

Weil Jeremy Fragrance sich dort mit deutschen Rechtsextremen ablichten ließ und diese auch bewarb, beendeten Sky und Aldi ihre Zusammenarbeit mit dem Influencer. Das traf den sonst so selbstüberzeugten "Gott Nummer 1" tief ins Geldbörsel.

"Ich stehe für Jesus Christus"

Nach mehreren Tagen des Online-Sturms meldete er sich am Dienstag mit einem "politischen Statement" zu Wort, das er nach wenigen Stunden aber wieder löschte.

"Für was stehe ich? Ich stehe für Jesus Christus", ließ er seine Follower wissen. "Ich habe in keinster Weise irgendwas mit rechtsradikalem Krams zu tun - null!", betonte er.

Jeremy Fragrance verwies weiters auf seine polnische Abstammung - mit bürgerlichem Namen heißt er Daniel Sredzinski. Politisch gesehen stehe er "am ehesten noch für die CDU, weil es die Christlich-Demokratische Union ist", so Fragrance.

Das Video-Statement ist inzwischen von Instagram verschwunden. Ein weiteres Posting, in dem der Influencer mit einem Zettel mit einem eher hastig aufgekritzelten "CDU" posiert, ist weiterhin online.

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Bei der Gala plauderte Jeremy Fragrance mit den Teilnehmer:innen, machte Selfies - ganz so wie Influencer es oft machen. Mit dem stramm erzkonservativen bis extrem rechten Publikum hatte er keine Berührungsängste.

"Wenn Leute mit mir Selfies haben wollen, dann mache ich das gerne", so der leutselige Parfüm-Aficionado. Er würde auch nicht "checken, wer die Leute sind, im Nachhinein", verteidigt sich Fragrance und korrigiert sich dann doch ein bisschen: "doch manchmal schon im Nachhinein."

Nachchecken musste er wahrscheinlich den Ex-BZÖ-Politiker und erfolglosen Bundespräsidentschaftskandidat Gerald Grosz, der sich ein Selfie holte.

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Auswirkungen hatten aber Selfies und sogar Bewerbung von zwei Rechtsextremen aus dem Umfeld der AfD bzw. der "Identitären".

Die Supermarktkette Aldi beendet ihre Zusammenarbeit mit Jeremy Fragrance. Der TV-Sender Sky kickte eine Reality-Serie mit dem Influencer wieder aus dem Programm.

Glaubhafte Distanzierung?

Ob das Statement von Jeremy Fragrance den beiden Unternehmen als glaubhafte Distanzierung reich, ist unklar. Gegenüber der "Welt" sagte Fragrance, dass die Trump-Gala eine zufällig in seinem Hotel stattfindende Veranstaltung gewesen sei, die er spontan besucht habe.

Allerdings kosteten die frei verkäuflichen Tickets für die Veranstaltung ab 699 Dollar. Ob Fragrance ein Ticket erstand oder erkannt wurde und wegen seines Online-Star-Glamours eingelassen wurde, ist unbekannt.

ribbon Zusammenfassung
  • Duft-Influencer und Social-Media-Phänomen Jeremy Fragrance war am Wochenende auf einer Gala von extremen Rechten in New York.
  • "Für was stehe ich? Ich stehe für Jesus Christus", ließ er seine Follower wissen.
  • "Ich habe in keinster Weise irgendwas mit rechtsradikalem Krams zu tun - null!", betonte er.
  • Jeremy Fragrance verwies weiters auf seine polnische Abstammung - mit bürgerlichem Namen heißt er Daniel Sredzinski.
  • Politisch gesehen stehe er "am ehesten noch für die CDU, weil es die Christlich-Demokratische Union ist", so Fragrance.