"Misshantel dich": Werberat fordert Stopp der Fitinn-Kampagne
Anfang des Jahres sorgte die Fitness-Kette "Fitinn" mit Werbeslogans wie "Misshantel dich" und "Solche Titten willst du auch?" für heftige Kritik auf Social Media. Die Werbung verschwand wenig später von der Homepage, doch der Österreichische Frauenring zeigte die Fitness-Kette beim Werberat an.
Die Werbung rufe zu Gewalt gegen einen selbst auf, weil darin zur Selbst-Misshandlung aufgerufen wird, so Klaudia Frieben, die Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings. "Was das Ganze mit Fitness zu tun hat, ist mir schleierhaft", so Frieben.
Werberat sieht Kampagne als diskriminierend
Dem stimmte auch der Werberat zu und forderte das Unternehmen "Fitinn" auf, die Kampagne sofort zu stoppen bzw. die Sujets zu wechseln.
Die Mehrheit der Werberät:innen würden bei den Slogans eine Verletzung des Ethik-Kodexes der Österreichischen Werbewirtschaft sehen, die Sprüche seien geschlechterdiskriminierend. Auch der Junge Werberat, bestehend aus 15- bis 29-Jährigen, spreche sich für einen sofortigen Stopp der Kampagne aus.
Ein Wortspiel mit dem Begriff "Misshandlung", sei nicht angebracht und könnte vor allem unter Jugendlichen zu einer falschen Wahrnehmung eines Trainings führen. Zudem sei der Begriff "Titten" sexualisierend und herabwürdigend gegenüber Frauen, da er konkret mit der weiblichen Brust im Zusammenhang stehe.
Frieben zeigte sich sehr froh über die Entscheidung. "Sexismus ist kein Kavaliersdelikt. Die Entscheidung hat gezeigt, dass nicht alles durchgeht. Danke an alle, die sich hier engagiert haben und das öffentlich gemacht haben", teilte sie auf PULS 24 Anfrage mit.
Zusammenfassung
- Die Fitness-Kette "Fitinn" wurde wegen ihrer Werbekampagne mit Sprüchen wie "Misshantel dich" beim Österreichischen Werberat angezeigt.
- Nun urteilte der Werberat und forderte einen sofortigen Stopp der Kampagne.
- Die Slogans könnten zu falschen Trainings verleiten und seien sexistisch.