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Lernen der Zukunft: KI als smarte Assistenz

Künstliche Intelligenz ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wie kann sie auch im Schulsystem richtig eingesetzt werden? Die PULS 4 Doku "Killt uns die KI?" bereits jetzt gratis auf JOYN streamen.

Der Vormarsch der Künstlichen Intelligenz kam schnell und in einigen Bereichen unseres Lebens haben wir uns bereits an sie gewöhnt - denkt man beispielsweise an Marketing mit maßgeschneiderter Werbung oder Bilderstellung auf Zuruf. Im Bildungssektor steht man ihr derzeit eher verhalten entgegen und sieht in ihr oft eine Schummelunterlage zum Erschleichen von Leistungen. Dabei könnte und sollte sich das Schulsystem KI zunutze machen.

KI als Unterrichtshelfer

Wenn man sie richtig verwendet, kann KI als wertvolle Lernunterlage genutzt werden. Dafür muss aber auch das Lehrpersonal die Berührungsängste vor ihr verlieren. Kinder hingegen haben oft einen intuitiven Zugang zu ihr und interagieren ohne Scheu. Im Unterricht kann damit so interaktiv und individuell gelernt werden, wie es derzeit kaum möglich ist.

Versteht man KI als große Wissensdatenbank, sind die Möglichkeiten unbegrenzt. Unabhängig vom Fach, können spielerisch Fragen und Aufgaben gestellt werden, bis ein Sachverhalt ausreichend erklärt ist – mit Metaphern, die aus der Welt der Kinder gegriffen sind. Auch als immer erreichbare Nachhilfekraft eignet sich KI ausgezeichnet.

Das wurde erkannt: Um die Digitalisierung voranzutreiben, wurde ein Pilotprojekt an 100 österreichischen Schulen gestartet. Während der nächsten zwei Schuljahre soll hier ein Leitplan entwickelt werden, wie KI am besten in den Unterricht integriert werden kann. Bei Prüfungen ist KI jedoch weiterhin nicht erlaubt.

 

Lerncoach Niels Cimpa im Interview bei Café Puls

Die Grenzen von KI verstehen

Um erfolgreich mit KI zu arbeiten, muss sie genutzt und mit ihr trainiert werden. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass KI mit öffentlichen Datensätzen entwickelt wurde und längst nicht fehlerfrei funktioniert. So schleichen sich mitunter veraltete Stereotype oder schlichtweg falsche Informationen ein. Antworten müssen deshalb kritisch hinterfragt werden.

Am Ende ist die Antwort der KI auch nur so gut wie die Anleitung, die man ihr gibt. Die sogenannten "Prompts" richtig zu formulieren und ständig zu verbessern, wird eine Fähigkeit sein, die Ergebnisse maßgeblich mitgestaltet. Je mehr das geübt wird, umso besser.

Aufgrund dieser Entwicklung müssen künftig womöglich auch Schulaufgaben anders gestaltet werden – reine Wissensabfragen sind dann nicht mehr zielführend. Der Fokus könnte stattdessen auf Projektaufgaben liegen, die die Anwendung des Erlernten in den Mittelpunkt stellen.

KI in der Arbeitswelt

Oft fürchten sich Menschen davor, dass KI bald reihenweise Arbeitskräfte in ihren Berufen ablösen wird. Dabei scheint die Sorge in den Augen von KI-Experten eher unbegründet. In der Regel schaffen technologischer und damit verbunden auch wirtschaftlicher Fortschritt eher Arbeitsplätze. Was allerdings stimmt, ist, dass andere Fähigkeiten gefragt sein werden.

Neue Herausforderungen in der Arbeitswelt heißt also auch weiterhin, dass wir stetig hinzulernen müssen. Aber auch das ist bei weitem nichts Schlechtes, denn wie auch in der Schule, kann die Arbeitswelt von der KI als fleißige Assistenz genutzt werden. KI ist vielfältig und es gibt eine Reihe unproblematischer Anwendungen, die unsere Produktivität steigern, indem sie Routineaufgaben einfach übernehmen.

Wie es weitergeht?

Die EU hat 2023 mit einer Verordnung – dem sogenannten AI-Act – bereits Bereiche festgelegt, in denen KI nicht oder nur eingeschränkt verwendet werden darf. Die größte Sorge war hier Transparenzpflichten zu installieren, ohne dabei den Fortschritt zu sehr einzuschränken.

Bis dahin gilt es zu lernen, KI für sich zu nutzen – denn wegzudenken ist sie aus unserem Leben nicht mehr.

Tipp: Bereits vor TV-Ausstrahlung (Donnerstagabend, 20:15 Uhr, PULS 4) die Dokumentation "Killt uns die KI?" gratis hier auf JOYN streamen.

ribbon Zusammenfassung
  • Künstliche Intelligenz (KI) wird im Bildungsbereich oft als problematisch betrachtet, obwohl sie als wertvolle Lernunterstützung dienen kann.
  • Das Lehrpersonal sollte ihre Berührungsängste überwinden, da Kinder intuitiv mit KI interagieren und im Unterricht interaktives Lernen ermöglichen.
  • KI basiert auf öffentlichen Datensätzen und ist nicht fehlerfrei, daher müssen ihre Antworten kritisch hinterfragt werden.
  • Tipp: Bereits vor TV-Ausstrahlung (Donnerstagabend, 20:15 Uhr, PULS 4) die Dokumentation "Killt uns die KI?" gratis auf JOYN streamen.